Gescholten und von der eigenen Partei kaltgestellt, so wurde Guido Westerwelle in den letzten Wochen in der Öffentlichkeit wahrgenommen.
Der Bundesaußenminister belegt zudem seit Langem den Platz des unbeliebtesten Politikers bei diversen Politikerrankings, doch nun sorgt Westerwelle für positive Schlagzeilen.
Westerwelle: Existenzrecht Israels betont
In einer Rede vor der UN-Vollversammlung sprach sich der Bundesaußenminister für weitere Nahostfriedensgespräche zwischen Palästinensern und Israelis aus.
Deutschland unterstütze sowohl das Recht der Palästinenser als auch das Existenzrecht der Israelis, so der Außenminister sinngemäß.
Westerwelle forderte konstruktive Gespräche beider Konfliktparteien. Wie Deutschland bei einer Abstimmung über den Antrag Palästinas abstimmen will, ließ der Außenminister indes offen.
Dennoch machte Westerwelle deutlich, dass Deutschland sich den Israelis geschichtlich und auch menschlich verbunden fühlt.
Westerwelle: Palästinenser unterstützen
Gleichsam unterstrich der Außenminister jedoch auch die berechtigten Interessen der Palästinenser.
Damit war Westerwelle einer der wenigen westlichen Diplomaten, die sich für ein deutliches Existenzrecht Palästinas starkmachte und zugleich den Palästinensern verdeutlichte, dass Israel in seinem Bestand ebenso von Deutschland unterstützt wird.
Zugleich sorgte die Diplomatie Westerwelles für die gewahrte Chance Deutschlands auf einen festen Sitz im UN-Sicherheitsrat.
Denn durch sein Eintreten für beide Seiten hat Westerwelle weder die arabischen Freunde, noch die westliche Welt brüskiert.
So tritt Westerwelle diesmal als klarer Sieger von der diplomatischen Weltbühne ab und fliegt zurück in das zerstrittene Berlin.
Grafik Guido Westerwelle (c) Liberale