Werder Bremen: „Wiesenhof“ als Trikot-Sponsor sorgt für Proteste

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„Wiesenhof-Skandal“ wird neu aufgerollt: Fussball-Bundesligist Werder Bremen will in der kommenden Saison mit dem Geflügelproduzenten „Wiesenhof“ als Trikot-Sponsor auflaufen.

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Tausende Fans zeigten indes, was sie von dieser Entscheidung hielten, nämlich nichts.

Werder Bremen: Fünf Millionen Euro für Unmoral?

Auch die Politik äußeret ihre Bedenken. Dem Vernehmen nach soll „Wiesenhof“ rund fünf Millionen Euro dafür zahlen, dass Werder Bremens Spieler zukünftig mit einer „Hühnerbrust“ auflaufen.

Die wirtschaftlichen Probleme von Werder Bremen mögen damit gelöst sein, doch nun kommt auf die Spieler und den Verein ein moralisch ethisches Problem zu.

Darf ein Verein mit einem Unternehmen werben, das immer wieder einmal in den Medien auftaucht, wenn es um Themen wie Tierquälerei oder Hygienemängel geht?

Tierquälerei als Vorwurf an Wiesenhof

So hatte die ARD im letzten Jahr die Reportage „Das System Wiesenhof“ gezeigt. Neben dem Vorwurf der Tierquälerei musste das Unternehmen auch den Vorwurf von Hygienemängel und den Vorwurf der Lohndrückerei ertragen.

Neben der ARD haben aber auch immer wieder Tierschutz- organisationen auf die Zustände bei „Wiesenhof“ hingewiesen. Zuletzt hatte die Fast-Food-Kette „Mc Donalds“ angekündigt, vorerst keine Produkte von „Wiesenhof“ mehr abzunehmen.

Dies gelte solange, bis die Vorwürfe gegen das Unternehmen entkräftet seien. Obwohl der Sponsoren-Vertrag noch nicht offiziell zu sein scheint, brach im Netz bereits eine Protestwelle los.

„Wiesenhof“ als Trikot-Sponsor: Facebook-Proteste von Fans

Auf Facebook kam es auf der offiziellen Werder Bremen-Seite innerhalb kürzester Zeit zu Hunderten von Protesteinträgen. Auch eine Gruppe mit dem Namen „Wiesenhof als Werder-Sponsor? Nein danke“ gründete sich auf Facebook.

Innerhalb kürzester Zeit hatte diese 4500 Sympathisanten eingesammelt. Derweil äußerte sich auch Linda Neddermann, die tierschutzpolitische Sprecherin der Bremer Grünen zu Wort.

Sie sagte gegenüber der „Welt“: „Es ist desaströs, dass der SV Werder Bremen Wiesenhof als Trikotsponsor bekommt. Der Verein hat Vorbildfunktion“.

Offenbar wolle „Wiesenhof“ sein Image mit Werder Bremen verbessern, dass am Ende womöglich nicht nur „Wiesenhof“ völlig entmoralisiert sein könnte, sondern auch Werder Bremen, scheinen beide Vertragspartner offenbar nicht dabei bedacht zu haben.

Moral und Geld: Selten in Einklang zu bringen

Dies gilt allein schon deshalb, weil nun „Wiesenhof“ in der öffentlichen Wahrnehmung quasi bei jedem Werder-Spiel negativ in den Fokus der öffentlichen Betrachtung gerät.

Anders würde es sich hingegen verhalten, wenn Wiesenhof auf Freilandhaltung umstellen würde, vernünftige Löhne zahlen würde und sich selbst von der Tier-KZ -Betriebspolitik lossagen würde.

Dies dürfte allerdings ein unerfüllter Wunsch bleiben, da Moral und Geld selten zusammenpassen.

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Bsp. Grafik zum Artikel: Werder Bremen / Wiesenhof (c) fp

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