Weltjugendtag: Papst Franziskus: Kampf für eine bessere Welt

Stephan Frey
Stephan Frey
4 min Lesezeit

Weltjugendtag 2013: Papst Franziskus ruft Jugend zum Kampf für eine bessere Welt auf – Auf dem Weltjugendtag 2013 in Rio de Janeiro wurde Papst Franziskus von rund drei Millionen Pilger bejubelt wie ein Popstar.

Weltjugendtag 2013 Rio Papst Franziskus News

In einer bewegenden Ansprache an die Jugendlichen forderte er diese dazu auf, sich gesellschaftlich einzumischen und für eine gerechtere und damit bessere Welt zu kämpfen.

Versteckte Kapitalismuskritik des Papstes

Besonders herauszuheben ist dabei, dass der so bescheiden auftretende Papst dabei offen den Kapitalismus geißelt. So sprach Papst Franziskus von der “egoistischen Gleichgültigkeit“ und meint damit auch den kalten Kapitalismus.

Zudem sprach sich Papst Franziskus gegen elitäres Gehabe der Politik aus. Dass der neue Papst so ganz anders als seine Vorgänger ist, kommt auch darin zum Ausdruck, dass er nicht im gepanzerten Papamobil durch die Straßen fuhr, sondern in einem ganz normalen Fiat.

Dabei kurbelte er die Scheiben mehrmals herunter und sprach mit Pilgern am Straßenrand.

Keine Berührungsängste

Dass er auch keine Berührungsängste mit anderen Kulturen hat, zeigt sich auch darin, dass er den Federschmuck, der ihm von einem Mitglied der Ureinwohner Brasiliens überreicht wurde, auf seinen Kopf aufsetzte und damit auch den Respekt gegenüber den Ureinwohnern zollte.

Viele vergleichen Franziskus mit seinem Vorgänger. Dabei stellen alle anerkennend fest, dass der neue Papst im Gegensatz zu Benedikt XVI. Charisma besitzt.

Dies kommt auch darin zum Ausdruck, dass Papst Franziskus kein akademisches Gerede praktiziert, sondern die einfache und klare Sprache liebt. Franziskus möchte insbesondere wie sein Namensgeber für die Armen da sein.

Proteste während Papst-Aufenthalt

Zeitweise kam es jedoch auch zu Protesten während seines Aufenthaltes in Brasilien. Die Proteste richteten sich jedoch nicht gegen den Papst an sich, sondern gegen die brasilianische Politik.

Im Vorfeld des Papstbesuches kam es wegen der hohen Ausgaben für die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien zu zahlreichen Protesten.

Dabei bezog der Papst auch Stellung zu dem aus seiner Sicht berechtigten Demonstrationen. So sprach er davon, dass es „immer eine Option gäbe, den Dialog.“ Was macht Papst Franziskus so besonders?

Papst Franziskus: Michael Gorbatschow der katholischen Kirche?

Er ist in der Lage, die Menschen davon zu überzeugen, dass das was er sagt, auch wirklich so gemeint ist. Selbst wenn der neue Papst in bestimmten Fragen die konservative Linie der Kirche weiterverfolgt, (Frage des Frauenpriestertums, Frage des Zölibats, Umgang mit Schwulen und Lesben) so bringt er doch Schwung in die katholische Kirche.

Zudem bei zu viel revolutionärem Geist würde der neue Papst wahrscheinlich schneller entmachtet als es den nun so hoffnungsfrohen Mitgliedern der katholischen Kirche lieb sein kann.

Insofern bleibt zu hoffen, dass Papst Franziskus für die katholische Kirche das bewirkt, was einst Michael Gorbatschow für die Welt bewegt hat.

Papst Franziskus lebt was er sagt und das unterscheidet ihn fulminant von seinen Vorgängern. Dies bemerken auch die Mitglieder der katholischen Kirche.

Weitere News: Papst Franziskus: Bescheidenheit als neue Tugend!


Bsp. Grafik: Weltjugendtag 2013 Rio / Papst Franziskus (c) cc/jmjrio2013

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