Landtagswahl in Sachsen: FDP droht neuerliches Desaster, aktuelle Wahl-Umfrage und Prognosen im Visier – Bei der Landtagswahl in Sachsen am Sonntag, dem 31. August 2014, droht der FDP erneut der Nichteinzug in ein Landesparlament.
Nachdem die liberale Partei im vergangenen Jahr aus dem Bundestag abgewählt wurde, hofft diese bei der Landtagswahl am Sonntag eine erneute Niederlage vermeiden zu können.
Holger Zastrow: Unbeirrt wirtschaftsliberal
Die letzten Umfragen sprechen jedoch eine andere Sprache. Demnach erreichen die Liberalen im Freistaat lediglich Werte um die drei Prozent. Noch bei der vergangenen Landtagswahl erreichte die FDP ein zweistelliges Ergebnis.
Dass die FDP bei der Landtagswahl in Sachsen am Sonntag aller Voraussicht nach aus dem Landtag fliegen wird, hat sie nicht zuletzt ihrem Parteichef Holger Zastrow zu verdanken.
Während die FDP 2013 abgewählt wurde, weil sie als zu wirtschaftsliberal eingeschätzt wurde, verfolgt der sächsische Landesvorsitzende Zastrow weiterhin unbeirrt einen wirtschaftsliberalen Kurs.
Christian Lindner: FDP in „geistiger Neugründung“
Drastischer hingegen formuliert der Parteivorsitzende Christian Lindner die aktuelle Neufindungsphase seiner Partei.
In einem Interview mit der „Lausitzer Rundschau“ sagte Lintner, dass seine Partei „in der Phase der geistigen Neugründungen stecken würde.“
Ob in der „geistigen Neugründung“ auch eine Abkehr vom wirtschaftsliberalen Kurs gemeint ist, darf gespannt abgewartet werden. Die FDP im Freistaat Sachsen indes versuchte sich im Wahlkampf deutlich von der Bundes-FDP abzugrenzen.
Platte Sprüche sollen Macht bewahren helfen
Unter anderem war sie mit Werbeslogans wie „Sachsen ist nicht Berlin! FDP – Für Schwarz-Gelb: FDP wählen! Auch hier kommt allerdings zum Ausdruck, dass sich die FDP im Freistaat offenbar lediglich die Aufgabe eines Mehrheitsbeschaffers zubilligt.
Politische Programmatik ist angesichts derartiger Aussagen Fehlanzeige. Insofern bleibt zu bezweifeln, dass der Niedergang der FDP nach der Landtagswahl in Sachsen beendet ist.
Denn auch aktuelle Umfragen für die kommenden Landtagswahlen in Thüringen und Brandenburg sehen die FDP unter fünf Prozent. Zudem ist es kein Geheimnis, dass der sächsische Landeschef Zastrow und FDP Chef Christian Lindner sich eher in persönlicher Abneigung denn in Sympathie miteinander begegnen.
Auch in Sachsen bald GROKO?
Insofern könnte am Sonntag zumindest für Christian Lindner ein Teil der neuen FDP Gestalt annehmen.
Denn spätestens dann dürfte einer der letzten aktiven Wirtschaftsliberalen sein Landtagsmandat im Freistaat Sachsen verlieren, sofern die aktuellen Wahlumfragen zutreffen.
Unstrittig ist allerdings den aktuellen Umfragen zufolge, dass Ministerpräsident Tillich wohl auch weiterhin regieren wird. Lediglich der Koalitionspartner könnte zukünftig SPD heißen, statt FDP.
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Bsp. Grafik zum Artikel: Landtagswahl in Sachsen / Wahl-Umfrage FDP Prognose (c) cc/dirkvordertrasse