Wahl NRW 2012: Ergebnis: Der „Kraft-Akt“

Stephan Frey
Stephan Frey
3 min Lesezeit
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Ergebnis der NRW-Wahl steht fest: Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2012 konnte sich die amtierende Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) mit einem fulminanten Wahlsieg durchsetzen.

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Die SPD erreichte 39,1 Prozent der Stimmen und kommt mit 99 direkt gewählten Abgeordneten auf einen Vorsprung von 32 Mandaten vor der CDU.

CDU: Schlechtestes Wahlergebnis aller Zeiten in NRW

Die CDU erreichte mit knapp 26 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis aller Zeiten in NRW.

Die Grünen konnten ihren Stimmenanteil mit 11,3 Prozent der Stimmen gegenüber der letzten Wahl behaupten und erlangen nun 29 Mandate.

Ergebnis in Nordrhein-Westfalen: Linder rettet die Liberalen

Eine Wiederauferstehung feierten die Liberalen unter ihrem Spitzenkandidaten Christian Lindner.

Die Liberalen erreichten nach dem amtlichen Endergebnis in NRW knapp über 8 Prozent und kommen auf 22 Sitze.

Piraten drin, Linke abermals aus einem westdeutschen Landtag geflogen

Auch die Piratenpartei konnte laut dem Ergebnis in Nordrhein-Westfalen erneut einen Landtag erobern.

Die Piraten kamen mit 7,8 Prozent und 20 Mandaten erstmals in den Landtag. Der große Verlierer der NRW-Wahl 2012 sind abermals die Linken, die nur noch auf 2,5 Prozent kommen und damit aus dem Landtag flogen.

Norbert Röttgen: Rücktritt als Landesvorsitzender

Der CDU-Spitzenkandidat Norbert Röttgen indes musste bereits kurz nach der ersten Prognose die ersten Wunden lecken und trat als Landesvorsitzender zurück.

Wie gut das Wahlergebnis indes für die Sozialdemokraten aussieht, verdeutlicht die Anzahl der Erststimmen.

SPD: Kein Listenkandidat zieht in den Landtag

Weil die SPD alle Mandate über die Erststimme in den Wahlkreisen geholt hat, steht ihr nach den relativen Stimmenanteilen kein Mandat über die Landesliste zu.

Da jedoch kein direkt gewählter Abgeordneter um sein Mandat gebracht werden darf, wurden entsprechend dem Gesamtstimmenproporz für die anderen Parteien entsprechende Ausgleichs- und Überhangmandate geschaffen.

Der normale Landtag besitzt nur 181 Abgeordnete. Nun sitzen 237 Abgeordnete im neuen Landtag von Nordrhein-Westfalen.

Nach Wahlergebnis in NRW: Röttgen wieder in Berlin

Die strahlende Siegerin Hannelore Kraft konnte indes vor Rührung ihre Tränen am Wahlabend kaum verbergen.

Sie hat das erreicht, was zuletzt Johannes Rau in Nordrhein-Westfalen erreicht hatte, sie hat die Menschen angesprochen.

Im Gegensatz dazu wirkte der CDU-Gegenkandidat geradezu wie ein emotionaler Eisblock und so wurde er auch aus NRW wieder nach Berlin verbannt, quasi von Amts wegen, Norbert Röttgen ist Bundesumweltminister.

Weitere News: Landtagswahl NRW 2012: So liefen die Prognosen


Bsp. Grafik: Wahl NRW 2012 / Ergebnis / Hannelore Kraft (c) f4a

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8 Kommentare
  • Chapeau, Frau Kraft! Die einzig ehrliche Haaut in diesem Wahlkampf. Röttgen und Co. hätten nach ihren hahnebüchenden Ergüssen nicht einmal Oppositionspolitik verdient.

    • Röttgen war immer eine Fehlbesetzung. Wahrscheinlich haben die nordrheinwestfälischen Wähler auch nicht vergessen, daß Rörrgen für die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke vor Fukushima stimmte. Röttgen ist der Rösler der CDU, also eine hohle Sprechblase.

  • Also, Frau Kraft hin oder her: Ich traue der SPD nicht. Die SPD mag einen leichten Aufschwung verzeichnen, aber wir sollten uns darüber im klaren sein, „Eher geht der Bluthund an der Blutwurst vorbei, als die SPD an anderer Leute Geld“. Das war schon immer so und wird sich nicht ändern.

  • In den Wahlumfragen der verschiedensten Institute lag die CDU in den letzten Wochen immer über 30%. Warum sie in den letzten Tagen vor der Wahl so abgestürzt ist, das lässt sich nicht mit Röttgens Unentschlossenheit erklären.

  • Schröder hat uns mit Hartz4 ins Verderben geführt. Die Union war nichts, die verlogene FDP ebenfalls nicht. Der Wähler vergisst viel zu schnell. Wir brauchen eine völlig neue Parteienlandschaft und Politik, in die endlich einmal wieder Ethik kommt. Bitte Ihr Jungs von der Piratenpartei: Haltet die Ohren steif – vielleicht reift Ihr noch zu denen heran, die wir dringend brauchen!

  • Das Debakel der CDU in NRW zeigt doch auch , wie ungeschickt bei der Auswahl des „Spitzenkandidaten“ vorgegangen wurde. Wie kann man so einen profillosen Mann der NRW CDU auf`s Auge drücken, der eher wie ein Austauschschüler wahrgenommen wird und dessen Verantwortungsbereitschaft schon allein durch das Herumgeeier um das klare Bekenntnis auch im Fall einer Niederlage in NRW zu bleiben, negativ empfunden wird. Glaubwürdigkeit ist der Schlüssel zum Wähler und damit zum politischen Erfolg. Die besaß Röttgen durch sein Absicherungsverhalten zu keiner Zeit.

  • Für mich war und ist die CDU die Partei die Deutschland nach vorne bringt,aber was sich Herr Röttgen geleistet hat ,da kann man nur sagen
    Dummheit und Stolz wachsen auf einem
    Holz.

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