USA: Weltweite Reisewarnung 2013 wegen Terrorgefahr

Stephan Frey
Stephan Frey
4 min Lesezeit

Internationale Reisewarnung wegen Terrorgefahr: Die USA und Interpol haben aktuell im August 2013 eine weltweite Reisewarnung herausgegeben.

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Als Grund wird eine weltweite Terrorgefahr angegeben, die durch zum Teil im Rahmen von Befreiungsaktionen befreiten Anhängern der Terrororganisation Al-Kaida ausgehen würden, so die Behörden.

Reisewarnung: 21 US-Botschaften bleiben geschlossen

Zudem bleiben zahlreiche westliche Botschaften wegen der Terrorgefahr geschlossen.

Wie das US-Außenministerium bestätigt, gäbe es Hinweise darauf, dass Al-Kaida oder mit ihr kooperierende Organisationen gezielt Anschläge auf westliche Einrichtungen geplant hätten.

Die US-Behörden teilten weiter mit, dass die Gefahr bis Ende August andauern würde.

Auch zahlreiche andere westliche Botschaften geschlossen

Insgesamt würden allein 21 US-Botschaften in zahlreichen muslimischen Ländern nicht öffnen. Deutschland, Großbritannien und Frankreich schlossen ebenfalls ihre Botschaften in den betroffenen Ländern.

Insbesondere die deutsche Botschaft im Jemen (Sanaa) gilt als ein potenzielles Anschlagsziel. Wie die Behörden weiter mitteilen, könnten auch Touristen als Ziel von Anschlägen angesehen werden.

Daher hat das Auswärtige Amt auf seiner Internetseite Reisewarnungen für bestimmte Länder aufgeführt. Dabei werden auch Orte genannt, die nach Möglichkeit gemieden werden sollten.

Im Zusammenhang mit der weltweiten Reisewarnung fällt auf, dass die US-Geheimdienste nach Angaben der „New York Times“ E-Mails abgefangen haben, in denen konkrete Anschlagspläne hochrangiger Al-Kaida-Führer diskutiert wurden.

Inszeniertes Spiel im Zusammenhang mit der NSA-Affäre?

Am Donnerstag hatte der aktuelle Führer von Al-Kaida, Aiman al-Sawahirim, zu Angriffen auf US-Einrichtungen aufgerufen. Dabei wurde insbesondere Rache für den Drohneneinsatz im Jemen geschworen.

Auffällig ist jedoch der zeitliche Zusammenhang zwischen den weltweiten Reisewarnungen und der sich immer weiter ausweitenden NSA-Affäre. Es wirkt ein wenig als würden die USA der Welt mitteilen wollen „seht her, was passieren kann, wenn wir es nicht machen“.

Medien hinterfragen entgegen ihrer Aufgabe nicht kritisch

Insofern sollte zumindest kritisch hinterfragt werden, ob die Reisewarnung zum jetzigen Zeitpunkt auch ohne NSA-Affäre kundgetan worden wäre.

Die Medien indes scheinen weitgehend unkritisch die „vorbereiteten Worte“ der Behörden zu übernehmen.

Auffällig ist zudem, dass insbesondere US-Behörden von Al-Kaida bedroht werden, dass jedoch sämtliche vom NSA-Skandal betroffenen Länder offenbar das „Spiel mitspielen“ und somit quasi eine Nachlegitimation für das Ausspähen weltweiter Datenkommunikation erhalten wollen.

Ehrenwerte Motive der USA schwer zu glauben

Das Problem ist, dass diese Gedanken zwangsläufig aufkommen, selbst wenn die Terrorgefahr tatsächlich real sein mag und die Motive der USA insofern als selbsternannter „Weltpolizist“ als ehrenhaft anzusehen sind.

Leider fällt es schwer, angesichts der NSA-und XKeyscore-Affäre die Motive als real ehrenhaft ohne kritisches Hinterfragen zu akzeptieren.

Massenvernichtungswaffen im Irak: Die Glaubwürdigkeit der USA

Ebenso zu bedauern ist, dass all jene Medien, die zur Aufklärung der NSA-Affäre Pionierarbeit leisteten (zum Beispiel „Der Spiegel“), nun unkritisch die Worte der US-Behörden niederschreiben.

Dabei sollte insbesondere der Umgang der US-Regierung mit angeblichen Massenvernichtungswaffen des ehemaligen irakischen Machthabers Saddam Hussein aufhorchen lassen.

Soviel zum Thema unbedingte Glaubwürdigkeit der USA. Es soll abschließend angemerkt werden, dass durch den Artikel nicht die Sinnhaftigkeit einer weltweiten Terrorwarnung angezweifelt werden sollte (diese macht Sinn). Wohl aber sollte das kritische Denken dabei nicht gänzlich ausgeschaltet werden.

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Bsp. Grafik zum Artikel: USA Weltweite Reisewarnung 2013 / International (c) cc/Chris Christner

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