Hurrikan Sandy beeinflusst Wahlen in den USA 2012 – Der US-Präsidentschaftswahlkampf hat für Barack Obama wohl eine überraschende Wendung genommen.
Sah es vor knapp einer Woche noch so aus, als ob es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen US-Präsident Barack Obama und seinem Herausforderer Mitt Romney geben würde, hat ein Ereignis der Superlative dem amtierenden US-Präsidenten ungeahnte Vorteile im Wahlkampf verschafft, der Hurrikan „Sandy“.
Wahlkampf: Republikaner zollen Obama Respekt
Barack Obam hat sich dabei auch bei der republikanischen Gegenseite den Respekt verdient.
Insbesondere wurde Obamas schnelles und entschlossenes Handeln im Zusammenhang mit der Koordination der Hilfe gelobt.
Entscheiden die vier vom Hurrikan betroffenen „Swing-States“ die Wahl?
Sah es noch vor einer Woche so aus, als ob es ein knappes Rennen zwischen dem amtierenden Präsidenten und seinem Herausforderer geben würde, so scheint der Hurrikan „Sandy“ Obama zu nützen.
Dies gilt umso mehr, als dass in vier der elf noch unentschlossenen „Swing-States“ „Sandy“ beträchtliche Schäden anrichtete und Obamas schnell angekündigte Hilfe auch ihm selbst helfen könnte.
In den Ostküstenstaaten New York und Washington D.C. stehen derweil die U-Bahnen still. In New York wurden die Undergroundstationen teilweise meterhoch überflutet, in vielen Regionen ist der Strom ausgefallen.
US-Wahlsystem in der Kritik
Obwohl Barack Obama sich so kurz vor der Wahl noch als entschlossener Präsident präsentieren kann, mussten beide Kontrahenten im US-Wahlkampf Termine absagen, auch hier war der Hurrikan die Ursache.
Das US-Wahlsystem indes erfährt auch diesmal wieder einiges an Kritik. Gewählt wird der Präsident durch Wahlmänner.
Am 6. November wählen die US-Bürger nicht den Präsidenten direkt, sondern die Wahlmänner, die dann anschließend den Präsidenten wählen. Kritiker sehen in dem System Ressourcenverschwendung.
Jeder Bundesstaat erhält eine an der Bevölkerungsdichte orientierte Anzahl an Wahlmännerstimmen.
So kommt es zustande, dass flächenmäßig kleine Staaten an der Ostküste relativ viele Wahlmänner entsenden, während Riesenstaaten, die aber sehr dünn besiedelt sind, nur wenige Wahlmänner stellen.
US-Wahlen 2012: Obama liegt derzeit vorn
Betrachtet man die Karte der Staaten, die bereits jetzt Romney zugerechnet werden, so sieht es so aus, als ob Dreiviertel der US-Bundesbürger für Romney stimmen würden.
Obama werden nur an der Westküste (Kalifornien) und einige Ostküstenstaaten zugerechnet, diese haben jedoch die höchste Einwohnerzahl, sodass im Endergebnis Obama am Ende vorne liegen könnte.
Derzeit würde Obama nach den bereits auf einen Kandidaten festgelegten Staaten mit 201:191 Wahlmännerstimmen vorne liegen.
270 Stimmen sind für die erfolgreiche Wahl notwendig. Rechnet man nun die „Swing-States“ dazu, dürfte die Wahl vielleicht durch „Sandy“ entschieden werden.
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Bsp. Grafik: Barack Obama / US-Wahlen 2012 (c) mpi