Wahlbeteiligung in den USA: Weniger gingen zur Wahl, Minderheiten auf Obamas Seite – Die US-Präsidentschaftswahl mag weltweit bei den TV-Sendern für nächtliche Traumquoten gesorgt haben, in den USA selbst indes scheint sich für 2012 eine geringere Wahlbeteiligung als im Jahr 2008 abzuzeichnen.
Genaue Ergebnisse liegen allerdings offenbar erst in einigen Wochen vor.
US-Wahl 2012: Geringere Wahlbeteiligung als 2004?
Bei der Ausnahmewahl 2008 gingen im Rahmen der „Obamenia“ besonders viele US-Bürger zur Wahl, um das System Bush abzuwählen. Experten erwarten indes eine noch geringere Wahlbeteiligung als im Jahr 2004.
Diese Sicht vertritt zumindest der Direktor des Zentrums für Wahlstudien an der American University, Curtis Gans.
Ersten Prognosen zufolge ging in Vermont, einer der Bundesstaaten, die Obama für sich holen konnte, die Wahlbeteiligung gegenüber dem Jahr 2008 um 14 Prozent zurück.
In Mississipi und South Carolina zeichnen sich ähnliche Prozentzahlen ab. Maryland hat ersten Erhebungen zufolge einen Rückgang der Wahlbeteiligung von zehn Prozentpunkten zu verzeichnen.
Weil jedoch viele Wähler ihre Stimme per E-Mail oder Brief abgegeben haben, kann es bis zur genauen Verkündung der Wahlbeteiligung noch einige Wochen dauern.
Romney wollte offenbar Wahlergebnisse juristisch prüfen lassen
Kurzfristig sah es gestern so aus, als ob sich ein ähnliches Szenario wie im Jahr 2000 abzeichnen würde. Mitt Romney zeigte sich trotz Verkündung des Wahlsieges von Obama durch mehrere TV-Fernsehanstalten lange Zeit nicht seinen Anhängern.
John Mc Cain trat bereits rund 30 Minuten nach der feststehenden Niederlage 2008 vor die Kameras. Mitt Romney indes trat erst gegen 7 Uhr MEZ vor die Fernsehkameras.
Hintergrund ist offenbar, dass die Anwälte von Romney zunächst prüfen ließen, ob die Wahlergebnisse in Ohio und Florida für bereits feststehend bezeichnet werden können.
Erst als Obama Virginia und andere Staaten gewinnen konnte, die ihm auch ohne Florida und Ohio über die magische 270 Stimmengrenze hob, gab Romney die juristische Prüfung wohl auf und gestand seine Wahlniederlage ein.
Holt Obama Romney als Minister ins Weiße Haus?
In seiner Rede zeigte sich Romney allerdings als guter Verlierer und sendete erste Signale in Richtung einer zukünftigen Zusammenarbeit mit den Demokraten aus.
Auch Barack Obama äußerte sich in seiner Rede ähnlich. Demnach will Obama sich mit Romney zusammensetzen und beraten, wie die Krise im Land beendet werden könne.
Sollte am Ende Mitt Romney sogar in das Kabinett von Obama als Minister aufgenommen werden?
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Bsp. Grafik: USA Wahlbeteiligung 2012 / Präsidentschaftswahl (c) wc