Türkei Grubenunglück 2014: Proteste gegen Erdogan

Stephan Frey
Stephan Frey
3 min Lesezeit

Türkei: Grubenunglück in Soma 2014 sorgt für neue Proteste gegen Erdogan – Das Grubenunglück in der türkischen Stadt Soma hat mindestens 280 Tote gefordert.

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Die Trauer der Angehörigen der Bergleute lässt sich kaum nachempfinden.

Erdogan-Berater tritt auf Demonstranten ein

Die Wut über die türkische Regierung indes steigt deutlich an. Besondere Wut löste ein Berater des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan aus. Er soll an dem Katastrophenort einen Demonstranten, der am Boden lag, getreten haben.

Zahlreiche Bergleute sind immer noch unter Tage eingeschlossen. Für sie besteht kaum noch Hoffnung. Der Berater von Erdogan, Yusuf Yerkel, hatte den türkischen Ministerpräsidenten am Mittwoch bei seinem Besuch an den Unglücksort begleitet.

Nachdem es zu lautstarken Protesten gegen Erdogan bei seinem Besuch in Soma gekommen war, hielten zwei Sicherheitskräfte einen Demonstranten am Boden fest und Yekel trat auf den Mann ein. Dieser Vorgang ist auf mehreren Fotos dokumentiert.

Yekel selbst bezeichnete gegenüber der türkischen Niederlassung der BBC, dass der auf dem Boden liegende Mann ein militanter Linker gewesen sei, der ihn und dem türkischen Ministerpräsidenten angreifen wollte und ihn beleidigt habe.

Schwerstes Grubenunglück in der Geschichte der Türkei

Das Grubenunglück ereignete sich am Dienstag und gilt als das schwerste, das sich jemals in der Türkei ereignete. Zugleich ist das weltweit das schwerste seit nahezu 40 Jahren.

Türkische Medien berichteten derweil, dass die Regierungspartei von Ministerpräsident Erdogan, die AKP, im letzten Monat mehrere Forderungen der Opposition zurückgewiesen hatte, die Sicherheit der Förderanlage zu überprüfen.

Erneut zahlreiche Proteste gegen türkische Regierung

Erdogan wies nach dem Besuch in Soma darauf hin, dass „solche Unfälle ständig passieren würden.“ Daraufhin eskalierte die Gewalt in zahlreichen türkischen Metropolen erneut.

In der türkischen Stadt Izmir gingen Polizisten mit Wasserwerfern und Tränengas gegenüber 20.000 Demonstranten vor. Auch in Ankara gab es zahlreiche Proteste die Demonstranten.

Diese forderten lautstark den Rücktritt der türkischen Regierung. Das Unglück könnte Experten zufolge der Zündfunke für eine Revolution in der Türkei sein.

Am Ende könnte die Ablösung von Ministerpräsident Erdogan stehen. Auch weltweit löste das Grubenunglück Trauer aus. Zahlreiche Länder boten der Türkei derweil Hilfe an, darunter auch Deutschland.

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Bsp. Grafik zum Artikel: Türkei Grubenunglück Soma 2014 / Erdogan (c) cc/lm

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