Colibakterien: Trinkwasserwarnung in Thüringen – Rund 280000 Menschen in Erfurt und der näheren Umgebung müssen derzeit ihr Trinkwasser abkochen.
Der Grund ist eine Verunreinigung des Thüringer Trinkwassers mit Colibakterien.
Thüringen: Wasser nun vermehrt gechlort
Die Ursache für die Kontamination ist derzeit noch unklar. Die Supermärkte erwarten derweil einen Ansturm, was den Verkauf von Trinkwasserflaschen betrifft. Die Wasserwerke haben derweil die Chlordosis des Trinkwassers erhöht.
Durch das Chlor erhoffen sich Experten ein Abtöten der Colibakterien. In den Kreisen Sömmerda, Gotha, Henschleben, Döllstädt und Wandersleben müssen die Betroffenen derzeit besonders vorsichtig im Umgang mit dem Trinkwasser sein.
Auch im Erfurter Stadtteil Molsdorf liegt der Kontaminationsgrad des Trinkwassers sehr hoch. Restaurants und Supermärkte deckten sich zwischenzeitlich mit Trinkwasserfalschen ein.
Verbraucher sollen Wasser fünf Minuten sprudelnd abkochen
Die Verbraucher sollten ihr Trinkwasser mindestens fünf Minuten lang sprudelnd abkochen. Dadurch werden die Colibakterien abgetötet. Am Montag wurden mehrere Wasserproben positiv auf Colibakterien getestet.
Obwohl die Belastung insgesamt als gering angesehen wird, hat im Trinkwasser jedoch ein Colibakterium schlicht nichts zu suchen. Colibakterien sind für verschiedene Durchfallerkrankungen verantwortlich.
Auch EHEC gehört zum Colibakterienstamm
Auch die berüchtigte EHEC-Epidemie wurde durch einen Colibakterienstamm ausgelöst.
Hierbei handelt es sich aber um einen sogenannten enterohämorrhagische E. Coli-Bakterienstamm. Dieser äußert sich letztlich in einem Nierenversagen.
Nun gefundene E-Coli-Bakterien sind normale E-Coli-Bakterien
Bei den in Erfurt und Umgebung gefundenen Bakterien des E.Coli-Stammes handelt es sich jedoch nur um den herkömmlichen Stamm.
Dieser verursacht letztlich Durchfallerkrankungen, sofern er oral aufgenommen wird. Die Thüringer Wasser GmbH als zuständiger Wasserversorger sucht derweil fieberhaft nach der Ursache der Kontamination. Besonders leiden Gastronomen unter dem Wegfall des Leitungswassers.
Gastronomen können vielfach keinen Kaffee aufbrühen
Weil viele Kaffeemaschinen das Wasser direkt aus der Leitung beziehen, gibt es derzeit in vielen Restaurants und Cafés keinen Kaffee oder Tee zu bestellen.
Auch das Kochen fällt bei bestimmten Gerichten, wie Nudeln nun äußerst schwer, weil auch hier ein Vorkochen notwendig ist.
Sollten dann dennoch Durchfallerkrankungen ob des verunreinigten Trinkwassers in Thüringen auftreten, ist nicht nur der Ruf des Gastronomen dahin, sondern es kommen auch Haftungsfragen auf den Betreiber der Gaststätte zu.
Insofern ist es derzeit ein Horrorszenario für das Gaststättengewerbe und alle in Erfurt und Umgebung hoffen auf frisches klares Wasser aus der Leitung.
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Bsp. Grafik: Trinkwasser Thüringen / Colibakterien (c) ne