Thessaloniki: Demonstrationen vor Messegelände

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Thessaloniki-Demonstrationen

Griechenland. Am Samstag trat der griechische Regierungschef Georgios Papandreou im Konferenzsaal der Messe von Thessaloniki auf.

Thessaloniki-Demonstrationen
Der Auftritt hat in der griechischen Politik Tradition, gilt er doch als eine Art öffentliche Ankündigung der geplanten Arbeit der Regierung für die nächsten zwölf Monate.

Thessaloniki: Steine fliegen

Vor den Türen des Messe-Konferenzzentrums fliegen derweil Steine und Tränengas wird verschossen. Seit Langem sind auch die Demonstrationen ein „innoffizieller Teil“ des Messeprogramms.

Angesichts der derzeitig geplanten und von der EU-Kommission auferlegten Sparzwänge fallen die Demonstrationen diesmal jedoch nicht unter den Tagesordnungspunkt Krawalle von Chaoten.

Vielmehr sind diese getragen von Angestellten des Staates, von jungen Leuten die Angst um ihre Zukunft haben und von Rentnern die Angst um ihre Renten haben.

Hunderte von Polizisten sichern das Konferenzzentrum, es scheint als wolle der Staat sich vor seinen Bürgern schützen.

Ein 62-jähriger Betreiber eines Bioladens in der Umgebung vergleicht das Handeln der Regierung mit der Obristendiktatur, wörtlich sagte er: „Die wirkliche Junta ist jetzt eine demokratische Junta“.

Junge Leute: Verständnis für Maßnahmen – Aber sozial unausgewogen

Die 33-jährige Vasso hält die geplanten Einsparungen der Regierung, die bei den einfachen Leuten Geld wegnimmt, den Reichen aber ihr Geld weitgehend belässt, ebenfalls für ungerecht.

Ihre Freundin Glykeria ergänzt noch, dass sie zwar Verständnis für die Sparmaßnahmen habe, sie sei aber dagegen, dass auch Leute dafür haften müssen, die für die Krise nichts können.

Papandreou wirkt indes verunsichert. Er entgegnet den Demonstranten, dass es zumindest in Zukunft in jeder Familie einen Erwerbstätigen geben soll.


Grafik Thessaloniki: Demonstrationen (c) tt

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