Tarifvertrag Öffentlicher Dienst: Warnstreiks durch Verdi beschlossen

Newscentral
Newscentral
3 min Lesezeit
Öffentlicher-Dienst-Warnstreik-News

Tarifvertrag Öffentlicher Dienst: Warnstreiks angekündigt – Die Gewerkschaft Verdi geht mit Lohnforderungen von 6,5 Prozent, oder aber mindestens 200 Euro monatlich für den öffentlichen Dienst in die aktuelle Tarifrunde 2012.

Öffentlicher-Dienst-Warnstreik-News

Da die Arbeitgeber diese Forderung angesichts der knappen öffentlichen Kassen bereits zurückgewiesen haben, hat die Gewerkschaft nun zum Streik in der nächsten Woche aufgerufen.

Öffentlicher Dienst: Bsirske beansprucht Warnstreiks

Bis Ende März sind insgesamt drei Verhandlungsrunden über den neuen Tarifvertrag 2012 geplant.

Gewerkschaftschef Frank Bsirske hat nun mit Warnstreiks im öffentlichen Dienst gedroht.

Dies wird geschehen, sollten die Arbeitgeber kein Angebot vorlegen oder über die Forderung der Gewerkschaft verhandlungsbereit sein.

Kommunen: Forderung für öffentlichen Dienst zurückgewiesen

Sommer entgegnete auch dem Vorwurf, dass es unsensibel den Menschen in Griechenland gegenüber sei, Lohnzuwächse zu fordern, während die Arbeitnehmer im europäischen Partnerland Griechenland drastische Lohneinschnitte hinnehmen müssen.

Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Michael Sommer, entgegnete diesem Vorwurf mit dem sinngemäßen Argument, dass die Menschen in Deutschland dann eine bessere Kaufkraft hätten und dadurch letztlich auch die griechische Wirtschaft stärken würden.

Besonders die hoch verschuldeten Kommunen sehen keinen Spielraum für Gehaltserhöhungen im öffentlichen Dienst.

Einen Vorwurf, den die Gewerkschaft Verdi nicht gerne hört, ist auch, dass die Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst einen nahezu beamtenrechtlichen Status haben und dadurch einen sicheren Arbeitsplatz besitzen.

Weitere News: Solarförderung 2012: Massive Kürzung beschlossen

Kritiker: Forderungen als unsolidarisch zurückgewiesen

Zudem will die Gewerkschaft regelmäßig auch nichts von der Tatsache hören, dass letztlich Angestellte mit Zeitverträgen durch die Lohnerhöhungen auf die Straße gesetzt werden und kulturelle Infrastruktureinrichtungen in den Kommunen und öffentlichen Haushalten weiter gestrichen werden.

Letztlich leiden insbesondere bei Lohnforderungen im öffentlichen Dienst die ärmsten der Armen am meisten, weil im Sozialbereich und in den Kultureinrichtungen am ehesten Gelder gekürzt werden.

Insofern mag die Forderung von Verdi sachlich begründet sein, solidarisch ist es damit jedoch noch lange nicht.

Besser wäre es, einen Ausgleich der Inflation festzulegen, der die Kaufkraft der Arbeitnehmer nicht schmälert, aber gleichzeitig den Kommunen und den Ländern sowie dem Bund die Chance gibt sich finanziell zu konsolidieren.

Dies sieht nicht nur die Arbeitgeberseite so, sondern auch einige Wissenschaftler, darunter Betriebswissenschaftler und Soziologen.


Bsp. Grafik: Tarifvertrag Öffentlicher Dienst / Warnstreik (c) A. Schäfer

Diese News teilen
Ihr Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert