Syrien-Krieg: Land ohne Chance?

Stephan Frey
Stephan Frey
3 min Lesezeit

Im Syrien-Krieg gibt es aktuell im Oktober 2015 offenbar immer mehr politische Interessen, die dem Land zum Verhängnis werden können.

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Während der Iran und Russland sich auf die Seite des Machthabers Assad schlagen, unterstützen Europa und die USA die Rebellen.

Russland will geopolitische Vorteile in Syrien wahren

Zudem gibt es noch den so genannten “Islamischen Staat (IS), der seine eigenen Machtansprüche in Syrien durchsetzen will. Die Türkei indes unterstützt die sunnitische Kräfte in Syrien.

Russland unterstützt derweil den derzeitigen Machthaber Baschar al Assad, weil sich für Russland geostrategische Vorteile in militärischer Hinsicht ergeben. Assad wiederum gewährt Russland diese geostrategische Machtbasis in seinem Land, weil es ihm letztlich, zumindest kurzfristig die Macht sichert.

Bereits über 250.000 Menschen im Syrien-Krieg gestorben

Der studierte Augenarzt Assad galt einst als Hoffnungsträger in Syrien, im Zuge der Demonstration für mehr Demokratie im Jahr 2011 entbrannte jedoch bald ein blutiger Bürgerkrieg. Dieser kostete bisher rund 250.000 Menschen in Syrien das Leben. Zahlreiche Syrer flüchteten seitdem aus Ihrem Land. Obwohl Assad immer noch an der Regierung ist, besitzt er jedoch nur noch die Kontrolle über einen kleinen Teil seines Landes.

Stürzt Assad dürfte es für die im Land lebenden Alawiten schwer werden

Sollte Assad gestürzt werden, hätte dies nicht nur für seine Familie gravierende Folgen, sondern wohl auch für alle in Syrien lebenden Alawiten. Assad selbst ist Alawit. Sowohl Sunniten wie auch Schiiten betrachten die Alawiten als Nicht-Muslime und sehen sie als nicht-islamisch an. Während Sunniten und Schiiten allerdings nur eine religiöse Abneigung gegen die Alawiten hegen, verfolgt der “Islamische Staat“ diese mit aller Gewalt und Brutalität.

Nur ein runder Tisch kann Konflikt lösen

Syrien gerät indes immer mehr in das Blickfeld regionaler Machtstrategien. Der Iran beispielsweise setzt ebenso wie Russland auf Assad.

Der Grund ist der, dass der Iran die Machtergreifung durch sunnitisch geprägte Rebellen in Syrien verhindern will. Der Iran selbst ist schiitisch geprägt.

Die USA indes halten sich trotz geflogener Luftangriffe auffällig in dem Konflikt zurück. Während grundsätzlich gerade die Vereinigten Staaten von Amerika für die Instabilität der Region eine Mitschuld tragen, Stichwort Irak, nutzt Russland die Gunst der Stunde für seine Interessen.

So kompliziert die Situation im Augenblick auch erscheinen mag, durch den Eingriff Russlands könnte trotz aller gegensätzlichen Positionen so etwas wie eine Beruhigung einsetzen. Grundlage hierfür ist aber, dass sich mit Ausnahme des IS alle Konfliktparteien an einen Tisch setzen.

Spätestens dann kann in Syrien wieder Frieden einkehren und zahlreiche Flüchtlinge wären in der Lage, in ihre Heimat zurückzukehren und dort ihr Land wieder aufzubauen.

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Bsp. Grafik: Syrien-Krieg / Konflikt aktuell / Syrien News (c) cc/FreedomHouse

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