SPD-Fraktionschef Frank Walter Steinmeier hat angesichts der von Wirtschaftsminister Philipp Rösler getätigten Aussage zur Griechenlandfrage von „liberaler Loggorhoe“ gesprochen und den Rauswurf des Wirtschaftsministers gefordert.
Im ARD-Morgenmagazin sagte Steinmeier auf die Frage der Moderatorin, ob Merkel Rösler entlassen sollte, wörtlich: „Dies drängt sich fast auf“. Angesichts Röslers unbedachten Äußerungen zur Griechenlandfrage warf Steinmeier der FDP „liberale Loggorhoe“ vor.
Steinmeier: Nicht Reden wie am Küchentisch
Steinmeier sagte weiter, dass ein Wirtschaftsminister und Vizekanzler im Umgang mit der Euro-Krise nicht daherreden dürfe wie am Küchentisch.
Steinmeier kritisierte auch die Ungeordnetheit der derzeitigen Koalition. „Ein Hühnerhaufen sei dagegen eine geordnete Formation“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende weiter.
Zwischenzeitlich springen auch CDU-Politiker dem SPD-Fraktionsvorsitzenden bei. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff forderte Rösler auf, sich den Richtlinien der Bundeskanzlerin unterzuordnen.
In einem Interview mit der „Mitteldeutschen Zeitung“ sagte Haseloff wörtlich: „Rösler hat sich unterzuordnen“, Röslers Äußerung sei „für Deutschland zum Schaden“.
FDP bleibt bei ihrer Linie
Die FDP hingegen beharrt auf ihrer Linie und wandte sich erneut gegen Denkverbote.
Christian Lindner, der FDP-Generalsekretär, sagte gegenüber der „Passauer Neuen Presse“, dass das Auferlegen von Denkverboten mit „Gefahren für die demokratische Akzeptanz verbunden“ sei.
Zwischenzeitlich schlagen auch Parteienforscher und Politikwissenschaftler die Hände über dem Kopf zusammen.
Man frage sich, welche Risiken die FDP für wahltaktische Manöver (angesichts der Berlinwahl) noch eingeht.
Grafik SPD, Frank Walter Steinmeier (c) al