Salafisten-Verbot: Friedrich greift nach Razzia durch

Stephan Frey
Stephan Frey
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Salafisten nach Koran-Verteilung im Kreuzfeuer: Innenminister Friedrich hat parallel zu mehreren Razzien in Deutschland nun die Solinger Salafisten-Gruppierung Milatu Ibrahim verboten.

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Zudem wurden zahlreiche Büros von salafistischen Vereinen durchsucht.

Salafisten: Radikal aber zumeist gewaltlos

Bei den Salafisten handelt es sich um eine radikale islamische Strömung, die den Koran wörtlich auslegt und die Scharia als alleiniges Recht gelten lassen will.

Demokratie, Gleichberechtigung und Rechtsstaatlichkeit wie wir sie verstehen, werden von den Salafisten abgelehnt.

Was jedoch in keinem Medium mitgeteilt wird, in den Videos der meisten Salafisten wird Gewalt gegen „Ungläubige“ abgelehnt. Wie gewalttätig sind also die Salafisten wirklich?

Salafisten sind übrigen Muslimen ein Dorn im Auge

Wichtig ist zu beachten, dass in diesem Kontext die Salafisten nicht mit dem Islam insgesamt oder den Muslimen insgesamt gleichgesetzt werden dürfen.

Im Gegenteil, den meisten Muslimen sind die Salafisten selbst ein Dorn im Auge, da sie den Ruf der eigenen Religion beschädigen und ein falsches Bild auf den Islam werfen.

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich hat durch die angeordneten Durchsuchungen unmissverständlich klar gemacht, dass den Verfassungsfeinden keine Toleranz entgegengebracht wird, wenn diese nicht rechtsstaatliche Prinzipien beachten.

Friedrich sagte in diesem Zusammenhang, dass das radikal-islamische Gesellschaftsbild nicht dem des modernen und aufgeklärten Deutschlands entsprechen würde.

Zum Thema: Islamkonferenz 2012 znd Salafisten: Der Tages- ordnungspunkt, der keiner war

Salafisten: Koran kostenlos verteilt

Die Salafisten machen in letzter Zeit vor allem dadurch von sich reden, dass sie den Koran in einer deutschen Übersetzung an Interessierte kostenlos verteilten.

Dadurch sollen neue Anhänger gewonnen werden. Als Herausgeber fungiert Ibrahim Abou Nagie, dessen Organisation ebenfalls in den Fokus der Durchsuchungen geriet.

Interessant ist, dass die Salafisten den Koran als alleinige Quelle ihres Handelns gelten lassen wollen.

Pro-NRW: Rechtsradikale Splitterpartei kämpft gegen alle Muslime

Deshalb legen sie den Inhalt des Korans wörtlich aus. Um eines klarzustellen, die Salafisten sind sicherlich eine radikal-islamische Strömung, auch mag ihr Denken und Handeln von Extremen geprägt sein.

Dennoch schreibt derzeit kein Medium, dass beispielsweise die Partei „Pro NRW“, als rechtsradikale Splitterpartei den Kampf gegen die Salafisten als Kampf gegen alle Muslime missbraucht.

Innenministerium unternimmt offenbar nichts gegen Pro-NRW

Von einer Durchsuchung bei der Partei „Pro NRW“ ist derzeit vom Innenministerium nichts zu hören.

Insofern wirft es kein gutes Bild auf Deutschland, wenn einerseits eine islamisch geprägte fundamentale Richtung bekämpft, aber Feinde des gesamten Islam, eben nicht bekämpft werden. Das Grundgesetz garantiert zudem Religionsfreiheit.

Auch mag man die Salafisten berechtigterweise als radikal bezeichnen, aber wer beispielsweise die Videos von Pierre Vogel, einem der Repräsentanten der Salafisten ansieht, der findet dort Mahnungen, nicht mit Gewalt gegen „Ungläubige“ vorzugehen, sondern allein mit dem Wort Gottes, also dem Koran.

Christliche Mitte: Christliche Fundamentalisten hetzen gegen den Islam

Gemeint ist die Missionierung. Man mag sich durchaus auch andere Religionen ansehen, so zum Beispiel fundamentale Christen, die in Parteien wie der „Christlichen Mitte“ geradezu einen Kreuzzug gegen den Islam veranstalten.

Insofern dürfte bei den angeordneten Aktionen und dem Salafisten-Verbot von Innenminister Friedrich durchaus auch das „C“ im Parteiprogramm den Ausschlag gegeben haben.

Der Angriff galt insofern den Salafisten, sollte aber insgeheim auf alle Muslime zielen. Auch so lässt sich Stimmung gegen einen Beitritt zur EU machen.

Weitere News: Salafisten: Koran für die Ungläubigen – Kostenlose Verteilung wird fortgesetzt


Bsp. Grafik: Innenminister Friedrich / Salafisten-Verbot (c) bi

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1 Kommentar
  • In Deutschland darf es keine religiöse Vereinigung mit Absolutheitsanspruch geben!

    Ich finde es richtig, dass endlich angefangen wird, eine religiöse Vereinigung zu verbieten. Aber fairerweise sollten auch sämtliche anderen religiösen Vereinigungen überprüft werden. Denn noch immer haben die drei monotheistischen Religionen Islam, Christen- und Judentum ihren mittelalterlichen kriegerischen Absolutheitsanspruch offiziell nicht abgelegt, der bisher schon zu sehr vielen Millionen von grausamsten Ermordungen geführt hat!

    Falls Deutschland wirklich ein Rechtsstaat ist, der dem Frieden verpflichtet ist, sollte hier allen(!) islamischen, christlichen und jüdischen Vereinigungen eine Frist bis Jahresende gesetzt werden, offiziell auf jeglichen Absolutheitsanspruch zu verzichten und die Menschenrechte anzuerkennen – andernfalls sollte die betreffende Vereinigung verboten werden!

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