News zur Rente mit 63: Große Koalition beschließt großen Mist

Stephan Frey
Stephan Frey
4 min Lesezeit

News zur Rente mit 63 Jahren 2014: Große Koalition beschließt Rentenpaket – Voraussetzungen, Anrechnungszeiten und Frage nach Rente mit oder ohne Abzüge im Visier – Ab wann geht Deutschland in Zukunft in Rente? Nach dem sich die Große Koalition in der Rentenfrage mehrere Monate lang nicht einig war, haben sich die Parteien nunmehr auf ein gemeinsames Rentenkonzept für die Rente ab 63 geeinigt.

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Die Parteispitzen von CDU, CSU und SPD verständigten sich in einer Unterredung am Montag im Kanzleramt auf eine gemeinsame Lösung.

Abschlagfreie Rente nach 45 Beitragsjahren möglich

Dies teilten sowohl der Chef der Union, Volker Kauder, (CDU) und der Fraktionschef der SPD, Thomas Oppermann, sowie die CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt gegenüber der Presse mit.

Demnach soll es nach Angaben von Hasselfeldt bei einer abschlagfreien Rente ab 63 Jahren bleiben, sofern 45 Beitragsjahre erreicht wurden.

Durch bestimmte Mechanismen soll verhindert werden, dass Arbeitnehmer mit 61 Jahren arbeitslos werden, nach zwei Jahren Arbeitslosengeld I-Bezug dann abschlagfrei mit 63 in Rente gehen. Gerade um diesen Punkt gab es in der Großen Koalition heftige Diskussionen.

Junge Generation fühlt sich verraten und verkauft

Zahlreiche Abgeordnete der Union erwarteten derweil eine regelrechte Frühverrentungswelle. Nach Angaben von Unionschef Volker Kauder soll es zudem eine so genannte flexible Rente geben. Dadurch soll es möglich sein, auch während des aktiven Rentenbezuges weiter arbeiten zu gehen.

Am Freitag dieser Woche will der Bundestag das Rentenpaket beschließen. In dem Konzept der Großen Koalition ist zudem die so genannte Mütterrente enthalten. Demnach sollen zukünftig auch Mütter von Kindern, die vor dem Jahr 1992 geboren wurden, eine Mütterrente erhalten.

Während die Große Koalition ihr Wählerklientel protegiert, fühlt sich derweil die junge Generation vor den Kopf gestoßen. Finanziert wird das Rentenpaket nämlich aus der gut gefüllten Rentenkasse. Letztlich bleibt somit für die junge Generation selbst nicht viel über.

Wieder einmal zeigt sich, dass die Bundespolitik nur in Legislaturperioden und damit in Bezug auf eigene Mandate und nicht langfristig in Bezug auf Generationsgerechtigkeit denkt und handelt.

Droht letztendlich die Rente mit 85?

Letztlich ist, völlig unabhängig davon, welcher Partei man nahe steht oder nicht, das aktuelle Rentenkonzept nichts anderes als ein gut gemeintes Wahlgeschenk, das aber der gesamten Gesellschaft letztendlich mehr Schaden als Nutzen bringt.

Solange aber die eigene Wählerklientel befriedigt wird und damit der eigene Posten und das eigene Mandat gesichert werden, spielt die gesamtgesellschaftliche Verantwortung offenbar nur eine untergeordnete Rolle.

Es bleibt abzuwarten, ob spätere Generationen aufgrund der nun begangenen Fehler irgendwann einmal zu der drastischen Maßnahmen greifen müssen, die Rente mit 85 zu beschließen.

Weitere News: Rentenerhöhung 2014: Zwei Prozent mehr in Ost und West!


Bsp. Grafik zum Artikel: Rente mit 63 Jahren / Anrechnungszeiten / Rentenpaket News (c) cc/Michael Panse

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1 Kommentar
  • „spielt die gesamtgesellschaftliche Verantwortung offenbar nur eine untergeordnete Rolle.“ Leider ist dies charakerisierend für die politische Klasse, die Handlungsvollmacht besitzt. Auch scheint das Interesse an der Verantwortungsübernahme ggü. der Bevölkerung für das eigene Handeln nicht sonderlich ausgeprägt, sonst könnten solche Fehlentwicklungen nicht parteiübergreifend eingeleitet werden.

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