Regime-Sturz in Ägypten 2013: Mursis letzte Stunden

Stephan Frey
Stephan Frey
4 min Lesezeit

Regime-Sturz in Ägypten 2013: Mohammed Mursi aktuell am Ende – Militär-Putsch in Ägypten erfolgt – Partielle Reisewarnung für Ägypten durch Auswärtiges Amt – Er galt einst als Hoffnungsträger der Ägypter. Nun ist Mohammed Mursi als Präsident Ägyptens abgesetzt.

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Militär-Putsch in Ägypten: Armee stellte Ultimatum

Nachdem bereits in den vergangenen Tagen mehrere Minister ihren Rücktritt eingereicht hatten, lief am gestrigen Tag ein Ultimatum der Oppositionsbewegung aus. DAraufhin warteten alle Ägypter auf ein ebenfalls gestelltes Ultimatum der Armee.

Dieses lief am Mittwoch um 17 Uhr mitteleuropäischer Zeit aus. Offenbar macht Präsident Mursi jedoch trotz der Drohungen der Armee, nach Ablauf des Ultimatums einzuschreiten, keine Anstalten zurückzutreten.

Präsident Mursie lehnt Rücktritt kategorisch ab

In einer Rede lehnte Mursi einen Rücktritt kategorisch ab. Er sei bereit zu kämpfen, so der ägyptische Präsident. Sowohl die Muslimbrüder als auch die ägyptische Opposition sprachen von einem Kampf, der auf Leben und Tod geführt werde.

Derweil haben die Militärs bereits konkrete Pläne für die Zeit nach Mursi in der Schublade. Während die ägyptische Opposition auf dem Tahrirplatz massenweise zusammenkommt und einen Rücktritt des Präsidenten fordert, sprachen die Muslimbrüder von einem Militärputsch.

Militär veröffentlicht Erklärung auf Facebook

Derweil kam es in der vergangenen Nacht in der Nähe der Universität von Kairo bereits zu ersten Auseinandersetzung zwischen Gegnern des ägyptischen Präsidenten und seinen Anhängern. Dabei wurden nach ersten Angaben mindestens 16 Menschen getötet und rund 200 Personen verletzt.

Dies berichtet das ägyptische staatliche Fernsehen und beruft sich dabei auf Angaben des Gesundheitsministeriums.

Derweil hatte das Oberkommando der ägyptischen Streitkräfte auf Facebook eine Erklärung veröffentlicht, die den Titel trägt “Die letzten Stunden.“

Zukunft für Ägypten nicht gegen die Muslimbrüder möglich

Die ägyptische Opposition wirft Präsident Mursi und seinen Muslimbrüdern vor, das Land zu einem islamischen Staat machen zu wollen und die Scharia als Gesetzesgrundlage einführen zu wollen. Zudem macht die Opposition den amtierenden ägyptischen Präsidenten für die derzeit schlechte Wirtschaftssituation verantwortlich.

Präsident Mursi lehnte in seiner Fernsehansprache einen Rücktritt mit den Worten ab, dass er legitimer Inhaber des höchsten Amtes im Land sei. Mursi ging aus den ersten freien Wahlen nach der langjährigen Regierung des ehemaligen Präsidenten Mubarak als Sieger hervor.

Fest steht, beide Seiten stehen sich auch nach dem Regime-Sturz in Ägypten 2013 unversöhnlich gegenüber. Eine Zukunft Ägypten ist indes nicht gegen die Opposition, aber auch nicht gegen die Muslimbrüder möglich.

Eine Zukunft gibt es nur mit beiden Seiten. Insofern sollten beide Seiten beraten, wie sich der Konflikt unblutig lösen lässt. Indes die Zeit drängt.

Derweil warnt das Auswärtige Amt nach wie vor teilweise vor Reisen nach Ägypten. Die partielle Reisewarnung betrifft insbesondere Menschenansammlungen, welche gemieden werden sollten, so das Auswärtige Amt.

Weitere News: Auswärtiges Amt: Partielle Reisewarnung für Ägypten und Tunesien!


Bsp. Grafik: Unruhen Ägypten 2013 / Regime-Sturz aktuell (c) cc/Jonathan Rashad

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