Präsidentschaftswahl in Polen 2015: Ergebnis sieht Duda als Gewinner

Stephan Frey
Stephan Frey
3 min Lesezeit

Bei der Präsidentschaftswahl in Polen ging der Konservative Duda als Gewinner hervor. Laut amtlichem Ergebnis der Präsidentenwahl in Polen 2015 hatte Duda mit rund 53 Prozent der abgegebenen Stimmen den bisherigen Amtsinhaber Komorowski deutlich besiegt.

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Dieser erreichte Prognosen zufolge lediglich 47 Prozent.

Komorowski räumte Niederlage ein

Der bisherige Amtsinhaber hat bereits öffentlich seine Niederlage eingeräumt. Bereits im ersten Wahlgang lag der Herausforderer vor dem Amtsinhaber.

Der 43 jährige konservative Kandidat Duda hat aber offenbar nicht gewonnen, weil die Mehrheit der Polen hinter ihm steht, sondern weil ihm die niedrige Wahlbeteiligung genutzt hat.

Duda profitierte von Wahlbeteiligung

Bereits in den Stunden vor Eröffnung der Wahllokale sagten Meinungsforscher voraus, dass eine hohe Wahlbeteiligung dem Amtsinhaber nutzen würde und eine niedrige Wahlbeteiligung dem Herausforderer.

Auch wenn in Polen der Präsident, ähnlich wie in Deutschland, vor allem repräsentative Aufgaben erfüllt, kommt dem Ergebnis für ganz Polen doch eine Art Signalwirkung zu.

Führt Duda Polen ins europäische Abseits?

So hofft die nationalkonservative Opposition, der Duda angehört, auch die Parlamentswahlen im Herbst für sich entscheiden zu können. Während die amtierende Regierung in Polen europafreundlich gesonnen ist, präsentiert sich Duda als eine Art polnischer David Cameron.

So verlangt Duda mehr Eigenständigkeiten für die einzelnen europäischen Mitgliedsstaaten und wendet sich damit gegen Brüssel. Duda machte im Wahlkampf durch nahezu unbezahlbare Wahlversprechen von sich reden.

Insbesondere die an den US-Wahlkampfstil erinnernden Auftritte des konservativen Duda zeigten einen Kandidaten, der das Rampenlicht sucht.

Parlamentswahlen im Herbst entscheiden über Europakurs Polens

Ob allerdings Duda letztlich mehr Schein als Sein verkörpert, dürfte seine Amtszeit zeigen. Die Polen indes wollen offenbar einen Wandel im Lande.

Insbesondere die zunehmende soziale Ungleichheit macht vielen Polen zu schaffen. Ob allerdings der neue Präsident im Amt tatsächlich für eine neue Politik in Polen steht, wird letztlich bei den Parlamentswahlen im Herbst entschieden.

Sollte auch dort die nationalkonservative Partei die Mehrheit erringen, dürfte Europa erneut ein euroskeptisches Land in der EU heranwachsen und Europa Sorgen bereiten.

Im Sinne Europas bleibt deshalb zu hoffen, dass sich der Wille zum Wandel im Herbst nicht durchsetzen wird. Ungarn dürfte hier als mahnendes Beispiel dienen, wo konservative Politik enden kann.

Weitere News: USA: Wahlbeteiligung offenbar nur gering!


Bsp. Grafik: Präsidentenwahl Polen 2015 (c) cc/C. Powell/jm>

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