Aktueller Pollenflug lässt Allergiker im Jahr 2012 leiden: Palmen auf Sylt, Kakteen am Bodensee – so kann aufgrund der Folgen des Klimawandels die zukünftige Flora in Deutschland aussehen.
Neben der eigentlichen Klimaerwärmung kommt es, wie Studien zeigen, in Bezug auf die derzeitige Flora in Europa auch zu einem vermehrten Pollenflug.
Wissenschaftler: Pollenmenge nimmt zu
Ein internationales Team von Wissenschaftlern hat die Pollen-Zeitreihen aus 13 europäischen Ländern untersucht. Die Wissenschaftler kamen dabei zu dem Ergebnis, dass infolge des Klimawandels die Pollenmenge zugenommen hat.
Insbesondere in den Städten sei dieses Phänomen des aktuell verstärkten Pollenflugs besonders gut zu beobachten, so die Wissenschaftler. Durch die zunehmende Menge an Co2 in der Atmosphäre werde sich dieser Effekt zukünftig noch verstärken, so das Forscherteam.
Durch die erhöhte Kohlendioxidproduktion werde nicht nur das Pflanzenwachstum angeregt, sondern auch die Pollenproduktion.
Zudem komme es durch sogenannte Industriophyten (Arten, die infolge der Industrialisierung beziehungsweise im Zuge der industriellen Tätigkeiten einwandern) zu längeren Pollenflugzeiten.
Klimawandel: Industriophyten verändern Ökosysteme
Die Industriophyten verdrängen zum Teil auch einheimische Arten und sorgen somit für eine Veränderung der regionalen Bodengegebenheiten. Zudem kommt es auch zu einer langfristigen Beeinflussung der Fauna.
Bestimmte Insekten sind auf ganz bestimmte ökologische Nischen spezialisiert. Fällt die Nische weg, weil sie verdrängt wird, sterben die entsprechenden Insekten oder Säuger aus, was sich wiederum auf andere Arten auswirkt.
Einheimische Pflanzen werden dadurch häufig verdrängt. Als bekannteste Beispiele gelten der japanische Staudenknöterich und der Riesenbärenklau.
Durch die wärmeren Temperaturen kommt es zu einem früheren Pollenflugbeginn und zu einer Verlängerung der Blühzeiten beziehungsweise zu einem früheren Beginn der jeweiligen Blühzeiten und damit zu einer vermehrten und häufigeren Pollenfreisetzung.
Neben den zunehmenden Pollen macht aber auch zunehmend die Luftverschmutzung Allergikern zu schaffen.
Pollen: Träger der Allergene
Die Pollen wirken als Träger der Allergene. In Deutschland nimmt die Menge an Allergikern deshalb stetig zu. Mittlerweile ist schon jeder Vierte von Allergien betroffen.
Eine Zunahme an Allergikern ist auch für die Zukunft zu erwarten. Der Klimawandel ist indes wissenschaftlich bestätigt.
Klimagegner: Nähe zu bestimmten Industriezweigen
Einige, insbesondere ideologisch verbohrte Wissenschaftler und Nichtwissenschaftler sehen indes den Klimawandel kritisch.
Dabei fällt insbesondere auf, dass viele dieser selbsternannten Klimaforscher nicht einmal den Unterschied zwischen Witterung, Wetter und Klima beherrschen.
Zudem ist einigen der Klimagegner eine politische Nähe zu bestimmten Industriezweigen nicht abzusprechen.
Der Klimawandel ist indes eine unbestrittene Tatsache, die sich auch mittels paläoklimatischer Vergleiche nachweisen lässt. Genauere Ergebnisse der Forschergruppe sollen demnächst publiziert werden.
Weitere News: Allergie: So läuft die aktuelle Pollenflug-Saison!
Grafik zum Artikel: Pollenflug aktuell / Klimawandel 2012 (c) as