Piratenpartei Berlin: Piraten docken im Abgeordnetenhaus an

Newscentral
Newscentral
2 min Lesezeit

Piratenpartei, Berlin. 15 Piraten „enterten“ am gestrigen Donnerstag zur ersten Sitzung das Berliner Abgeordnetenhaus.

Piratenpartei-Berlin-Abgeordnetenhaus
Pünktlich um 11:02 Uhr saßen die Neuabgeordneten der Piratenpartei brav, wie Schüler die auf ihren Lehrer warteten, auf ihren Plätzen.

„Echter Pirat“ und „dekadente Piraten“

Einige sind mit einem Laptop, andere mit einem Handy oder Smartphone ausgestattet.

Der auffälligste Pirat sah zugleich mit seinem Piratentuch auch aus, wie ein solcher, die Rede ist von dem Abgeordneten Gerwald Claus-Brunner.

In orangener Latzhose, orangenem T-Shirt und einem blau-weißen Piratentuch auf dem Kopf wirkte der Abgeordnete wie eine Mischung aus Müllmann und Pirat.

Den Kontrast bildeten die anderen Abgeordneten der Piraten, vom feinen Nadelzwirn über den normalen Anzug waren alle Spielarten der Dekadenz vertreten.

Trotz aller Äußerlichkeiten konnte die Piratenpartei auch thematisch etwas zum gestrigen Berliner Parlamentsauftakt beitragen.

Piratenpartei: Durch Sacharbeit überzeugen

Positiv fiel bei der gestrigen Sitzung auf, dass die Piratenpartei sich mit der Sacharbeit des Parlamentes beschäftigte und nicht für einen medialen Auftritt oder eine Effekthascherei sorgte.

Die einzige Piratin, Susanne Graf hielt am gestrigen Donnerstag zugleich ihre erste Parlamentsrede und überzeugte mit ihren gerade einmal 19 Jahren dabei nicht nur die eigene Partei.

Mit einem Antrag zeigte die neue Fraktion denn auch sogleich, dass es ihr mit ihrem Ansinnen gegen das politische Establishment anzurennen ernst ist.

Im Zuge der Gleichbehandlung aller Fraktionen forderte die Piratenpartei denn auch für sich einen Vizepräsidenten und die Möglichkeit eine Sondersitzung des Hauses beantragen, zu können.

Die CDU sagte zu, dass dies im Rechtsausschuss ernsthaft geprüft werde. Der Abgeordnete Pavel Mayer drohte notfalls sogar mit einer Organklage vor Gericht.

Auffällig war zudem, dass es scheinbar innerhalb der Piratenfraktion derzeit keinen Fraktionszwang gibt. Über die Abstimmung eines Antrages entzweite sich die Fraktion.

Einige Piraten stimmten für den Antrag, andere dagegen, eben typisch Freibeuter.


Grafik Piratenpartei (c) Piratenpartei Deutschland

Diese News teilen
5 Kommentare
  • Fraktionszwang! ja ne is klar.
    Wer das bei den Piraten erwartet hat sie noch nicht verstanden.
    Trodzdem Schöner Bericht Danke.

    Arrrr Jojo

    P.S.: Ich muss noch ein wenig Lachen gehen, „Fraktionszwang“ Kopfschüttel…

  • Hmm…aber da steht doch, dass es bei der Piratenfraktion KEINEN Fraktionszwang gibt…hast du das falsch gelesen? „Eben typisch Freibeuter“ klingt doch eigentlich ganz nett. 😉

  • Ne hab ich auch so gelesen, mir gings eher darum so was bei den Piraten überhaupt zu suchen um dann erstaunt Festzustellen das es: „Auffällig war zudem, dass es scheinbar innerhalb der Piratenfraktion derzeit keinen Fraktionszwang gibt.“

    Zur Aufklärung: Es gibt nicht nur „Scheinbar“ und „derzeit“ keinen Fraktionszwang, es gibt in auch „Reell“ und „in Zukunft“ nicht.

    Arrr Jojo

    P.S.: Und warum ich das so Überzeugt sagen kann: Ich bin selbst Aktiv in bei den Piraten.

  • Ach so…naja, denke aber mal, dass es für die Etablierten deshalb so „auffällig“ ist, weil sie den Fraktionszwang von den anderenen Parteien halt so gewohnt sind. 😉 Wie dem auch sei: Ich finds gut was die Piratenpartei macht. Jeder hat seinen eigenen Kopf und sollte den auch zum Denken benutzen (dürfen). Richtig so.

    P.S. Bist du ein Abgeordneter? 😉

  • Abgeordneter, Nein, aber ich stand auf der Bremer Liste zur Bürgerschaftswahl. Da war es uns leider noch nicht vergönnt, um so mehr gönne ich es den Berlinern.

    Da hast du natürlich Recht außerhalb der Piraten „Welt“ ist das natürlich usus, das vergisst man gerne nach ein paar Jahren Piraten^^

    Arrr jojo

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert