Pegida Dresden: Galgenhumor oder Volksverhetzung?

Stephan Frey
Stephan Frey
4 min Lesezeit

Pegida Dresden: Galgenhumor oder Volksverhetzung? – Im Zuge der durch die Politik und die Medien herbeigeredeten “so genannten Flüchtlingskrise“ verzeichnet die “Pegida-Bewegung“ erneut Zulauf.

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Zu der Kundgebung am Montag in Dresden erschienen rund 9000 Demonstranten.

Galgen mit Rechtschreibfehler

Erstmals seit längerer Zeit gab es aber auch eine Gegenprotestbewegung. Die Kundgebung vom Montag hat allerdings ein juristisches Nachspiel, denn einer der Teilnehmer präsentierte einen Galgen, der mit zwei Schlingen und Pappschildern versehen war.

Die Pappschilder suggerierten, dass der “Pegida- Teilnehmer“ Bundeskanzlerin Angela Merkel und den amtierenden Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel am liebsten an demselben aufgeknüpft sehen will. Bemerkenswert dabei, der Anhänger der “Pegida- Bewegung“ schrieb den Namen des Wirtschaftsministers falsch und dokumentierte dabei gleichsam seine bildungsbezogene soziale Herkunft.

Dresdner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Unbekannt

Derweil leitete die Dresdner Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen Unbekannt ein. Der hierbei möglicherweise zu Tage getretene Straftatbestand der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten könnte daher für ein gerichtliches Nachspiel sorgen.

Im schlimmsten Fall droht dem Träger des Rechtschreibfehler-Galgens eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren. Zahlreiche Vertreter aus Politik und Wirtschaft äußern sich derweil empört über die zunehmende Aggressivität der “Pegida-Teilnehmer“.

Auch gegen Pegida-Sprachrohr Lutz Bachmann laufen strafrechtliche Ermittlungen

Der Gründer von “Pegida“, Lutz Bachmann, gegen den selbst strafrechtliche Ermittlungen laufen, bezeichnete die Berichterstattung über den Galgen derweil als “unfassbare Übertreibungen der Lügenpresse“. Letztlich gilt in Deutschland zwar das hohe Gut der Demonstrationsfreiheit, das Grundrecht findet jedoch dann seine Schranken, wenn die staatliche Ordnung oder die körperliche Unversehrtheit Dritter zur Disposition stehen.

Insofern ist es bei zunehmender Aggressivität der Teilnehmer des Bündnisses “Pegida“ und bei zunehmenden Aufforderungen zu Straftaten gegenüber staatlichen Repräsentanten durchaus möglich, die Demonstrationen gänzlich wegen Gefährdung der staatlichen Ordnung zu verbieten.

Scheinheilige CDU/CSU-Politik: Pegida als Aufhänger für Aufstand gegen Merkel

Offenbar ziehen aber insbesondere Politiker aus Unionskreisen derzeit auch ihren eigenen Profit aus der Aufstachelung seitens der Dresdner “Möchtegern-Patrioten“. Denn in der jüngsten Fraktionssitzung der CDU/CSU kam es zu einem regelrechten Aufstand gegenüber Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Dies war zuvor im Zuge der hohen Beliebtheitswerte der Bundeskanzlerin nahezu undenkbar. Insofern dürften einige Abgeordnete der Union sich insgeheim über die Proteste in Dresden freuen. Ermöglicht dies doch endlich den Aufstand gegen die bis dato als unangreifbar geltende Bundeskanzlerin.

Abendland bedeutet Christ sein und Mitmenschlichkeit mit Hilfesuchenden zu zeigen

Insbesondere die zahlreichen Unions-Alpha-Tiere dürften dabei ihre Chance wittern. Moralisch gesehen stellt dies jedoch gerade angesichts der herannahenden Weihnachtszeit das gesellschaftliche Klima in Deutschland gänzlich infrage und insbesondere die von zahlreichen Politikern gerade zur Weihnachtszeit gepredigte Menschlichkeit.

Letztlich darf nicht vergessen werden, dass gerade von den selbst ernannten Bewahrern des Abendlandes die Grundfeste des Christentums gerne als Argument herangezogen werden, um sich gegen das vermeintlich Fremde des Islam zur Wehr zu setzen.

Das dies jedoch scheinheilig ist, da gerade bei Zuhilfenahme der Bibel die Verpflichtung besteht, hilfesuchenden Menschen Schutz und Obdach zu gewähren, wird dabei gerne ausgeblendet. Insofern handelt es sich in moralischer Hinsicht insgesamt um eine, im wahrsten Sinne des Wortes, scheinheilige Debatte.

Weitere News: Pegida: Deutsche Fundamentalisten hetzen gegen den Islam!


Bsp. Grafik zum Artikel: Pegida Deutschland / Dresden Demo (c) mz

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