Peer Steinbrück (SPD): Kanzlerkandidat auf Parteilinie gebracht

Stephan Frey
Stephan Frey
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Peer Steinbrück SPD Kanzlerkandidat News

Peer Steinbrück gilt auch in der Wirtschaft als perfekter Kanzlerkandidat, gilt er doch als ausgewiesener Wirtschaftsfachmann.

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Ja selbst die FDP lobt in Teilen den frisch vom Parteivorstand der SPD vorgeschlagenen Kanzlerkandidaten.

Wolfgang Kubicki (FDP): Dreierbündnis mit Steinbrück möglich

Der Nordliberale Wolfgang Kubicki, ein Studienkollege Steinbrücks, liebäugelt sogar mit einer Koalition im Dreierbündnis nach der Bundestagswahl 2013. So sehr die Wirtschaft und Teile der FDP den Kandidaten auch hofieren mögen, so fremd bleibt er allerdings offenbar in Teilen der SPD.

Ralf Stegner (SPD: Peer Steinbrück ist eine Herausforderung für die Partei

Der SPD-Landesvorsitzende von Schleswig-Holstein, Ralf Stegner äußerste zur Kanzlerkandidatur von Steinbrück „Er ist eine Herausforderung für die SPD“. Steinbrück gilt gerade bei der SPD-Linken als rotes Tuch.

Der eher konservative Seeheimer-Kreis der SPD indes jubelte, als die Nominierung von Steinbrück bekannt wurde. Der Kanzlerkandidat selbst weiß allerdings wohl am besten darum, dass er seine Partei erst noch für sich gewinnen muss.

Peer Steinbrück (SPD): „Beinfreiheit“ erbeten

So bat er auf der Pressekonferenz am Montag und bereits auf dem Landesparteitag der NRW-SPD am Wochenende in Münster darum, dass die Partei ihn und seine Ansichten anhören möge.

Gleichzeitig erbat er sich einen gewissen Handlungsspielraum.

Annäherung an Partei als Grundlage für erfolgreichen Wahlkampf

Diesen bezeichnete er als seine persönliche Beinfreiheit, die er benötige. Dass sich der Kandidat, der in der Vergangenheit oft mit der eigenen Partei fremdelte, sich der Partei annähert, kommt dadurch zum Ausdruck, dass er wörtlich sagte: „Das Programm muss zum Kandidaten passen und der Kandidat zum Programm“.

Da die Partei das Programm beschließt, gilt dies indirekt als Eingeständnis Steinbrücks, dass er sich der Parteilinie weitgehend unterwerfen wird. Dafür wird auch der Parteivorsitzende Sigmar Gabriel sorgen.

Dieser trat bei der Pressekonferenz mit auf und sowohl Gabriel als auch Steinbrück wirkten in der Tat wie ein eingespieltes Team. Dennoch ist fraglich, ob Steinbrück nicht in dem langen Vorwahlkampf das ein oder andere Mal von der Parteilinie abweichen wird.

SPD-Parteitag muss Steinbrück noch offiziell zum Kanzlerkandidaten bestimmen

Dies gilt umso mehr, als dass der Kandidat noch nicht vom SPD-Parteitag gewählt wurde und insofern seine Partei noch braucht.

Was danach kommt, bleibt abzuwarten. Dennoch dürfte der frisch nominierte Kandidat klug genug sein, zu wissen, dass er nur mit der Unterstützung der gesamten Partei gewinnen kann.

Insofern ist er gezwungen, auf Parteilinie zu bleiben, egal was die Wirtschaft und die FDP nun von ihm denken.

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Bsp. Grafik zum Artikel: Peer Steinbrück SPD / Kanzlerkandidat (c) jfd

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