Papst Benedikt XVI. hat auf seinem Deutschland-Besuch 2011 in Berlin seine umstrittene Rede im Bundestag gehalten.
Gleich zu Beginn hob er seine Funktion als Bischof von Rom hervor. In der gut 20-minütigen Ansprache hob Benedikt XVI. die Verantwortung der Politiker für Frieden und Gerechtigkeit hervor.
Papst: Nicht Erfolg und materieller Gewinn ist wichtig
An die Abgeordneten gerichtet betont Benedikt XVI., dass nicht der Erfolg und materieller Gewinn das Handeln bestimmen dürfe, sondern das Eintreten für die Allgemeinheit.
Zudem würdigte der Papst die Bemühungen der Umweltbewegung und warnte die Wissenschaft davor, die Ethik nicht zu vergessen.
Hierzu sagte Benedikt XVI. wörtlich: „Ein positivistischer Naturbegriff, der die Natur rein funktional versteht, so wie die Naturwissenschaft sie erkennt, kann keine Brücke zu Ethos und Recht herstellen“. Insbesondere waren hiermit Stammzellforscher angesprochen.
Boykott der Papstrede durch einige Abgeordnete
Die Rede des Papstes war zuvor von einigen Abgeordneten boykottiert worden. Besonders Abgeordnete der Linkspartei hatten den Plenarsaal vorher demonstrativ verlassen.
Der Grüne Hans-Christian Ströbele verließ nach den ersten Sätzen des Papstes den Saal. Von der Koalition waren mit Ausnahme der kranken Abgeordneten alle da.
Bei der SPD fehlten einzelne Abgeordnete, da diese angesichts der Papstrede die Trennung von Staat und Kirche nicht gewahrt sahen.
Der Papst traf zuvor am Vormittag zu seinem dritten Deutschlandbesuch in Berlin-Tegel ein.
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