Papst Benedikt XVI: Nachfolger erster afrikanischer Papst?

Stephan Frey
Stephan Frey
4 min Lesezeit

Papst Benedikt XVI.: Weltweit Nachfolger-Kandidaten im Gespräch – Der Rücktritt von Papst Benedikt XVI. kam überraschend, obwohl es dafür bereits in der Vergangenheit Anzeichen gab.

Papst-Benedikt-Nachfolger-News

Bereits mehrfach hatte der Papst durchblicken lassen, dass ein Rücktritt möglich wäre.

Vatikan: Spekulationen um schwere Krankheit von Benedikt XVI. zurückgewiesen

Bis zum 28. Februar bleibt Papst Benedikt XVI. noch im Amt. Danach will er sich in seine Sommerresidenz zurückziehen und danach in ein Kloster gehen. Der Vatikan wies derweil Spekulationen zurück, dass Benedikt XVI. an einer schweren Krankheit erkrankt sein könnte.

Der Papst selbst begründete seinen Rückzug damit, dass er sich nicht mehr mit der Kraft und Energie einsetzen könne, die für das Amt notwendig sei.

Der Papst hatte zugegebenermaßen jedoch ein besonders schwieriges Pontifikat zu bestreiten. Neben Missbrauchsfällen hat auch der so genannte Vatileaks-Skandal dem Papst sehr zugesetzt.

Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass es um das Vertrauensverhältnis im Vatikan offenbar nicht gut bestellt ist. Denn Benedikt XVI. hat nur einen sehr engen Kreis im Vorfeld über seinen Schritt informiert. Darunter war auch sein älterer Bruder, der jedoch selbst nicht im Vatikan lebt.

Erster Papst seit Coelestin V. der freiwillig auf sein Amt verzichtet

Benedikt XVI. ist der erste Papst seit Coelestin V. (Pontifikat von 05.07.1294 bis 13.12.1294). Coelestin V. ließ sich 1294 von seinem Nachfolger Benedikt Gaetano die Abdankungsformel entwerfen und trat freiwillig als Papst nach nur fünf Monaten Amtszeit zurück.

Benedikt Gaetano indes wurde zu seinem Nachfolger gekürt. Er nannte sich Bonifatius VIII. Benedikt XVI. wird jedoch auch nach seinem Rücktritt weiter als Papst geführt werden.

Das Pontifikat von Coelestin V. dauerte zwar faktisch nur fünf Monate, in der Kirchengeschichte wird das Pontifikat jedoch bis zu seinem Tod im Jahr 1296 geführt. Papst Benedikt XVI. ist somit quasi ab dem 1. März Papst a.D.

Nachfolge-Kandidat: Langes Konklave möglich

Zwischenzeitlich ist die Frage über die Nachfolge Benedikts entbrannt. Das Konklave (Wahlgremium) dürfen nur Kardinäle bestreiten, die das 80. Lebensjahr noch nicht überschritten haben. Hinter vorgehaltener Hand werden Favoriten aus den USA sowie aus Kanada aber auch afrikanische Kardinäle genannt.

Ein schwarzer Papst würde nicht nur für besondere Aufmerksamkeit sorgen, sondern zugleich auch so etwas wie Aufbruchstimmung in der katholischen Kirche signalisieren. Das Konklave könnte jedoch diesmal länger dauern als beim letzten Mal. Beim letzten Konklave wurde Benedikt XVI. in lediglich 26 Stunden zum Papst gewählt.

Es gab jedoch in der Vergangenheit bereits Konklave, die mehrere Jahre dauerten. Benedikt XVI. hatte während seiner Amtszeit das Wahlrecht zum Konklave geändert.

War es zuvor möglich, dass ein Papst auch dann gewählt werden konnte, wenn nach mehreren Wahlgängen keine Zweidrittelmehrheit zu Stande kam, so ist nunmehr zwingend eine Zweidrittelmehrheit der Kardinäle notwendig.

Wird ein afrikanischer Kardinal nächster Papst?

Dies könnte bedeuten, dass es diesmal ein sehr langes und aufwändiges Konklave wird. Insbesondere könnten sich die unterschiedlichen Strömungen (Reformer und Bewahrer) innerhalb der Wahlgänge einen erbitterten Machtkampf liefern.

Ob es also wie von der Mehrheit erhofft, zu einer schnellen Papstwahl noch vor Ostern kommen wird, bleibt abzuwarten.

Auch bleibt fraglich, ob die Kirche den Reformwillen aufbringt, verloren gegangenes Vertrauen wiederherzustellen.

Ein mutiger Schritt wäre die Ernennung des ersten schwarzen Papstes. Wie gut ein derartiger Schritt sein kann, bestätigt die erneute Wahl Barack Obamas zum US-Präsidenten.

Weitere News: Satiremagazin Titanic: Warum der Papst kein Leck haben darf!


Bsp. Grafik zum Artikel: Papst Benedikt XVI. (c) cc/ew

Diese News teilen
Ihr Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert