Offshore-Leaks 2013: Steuersünder müssen bangen

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Offshore-Leaks 2013: Steueroasen und Briefkastenfirmen im Visier – Nachdem durch eine anonyme Quelle Medien auf der ganzen Welt die Daten eines internationalen Offshore-Netzwerkes zugespielt bekommen haben, müssen die aufgedeckten Steuersünder in mehrerer Hinsicht bangen.

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Einerseits müssen sie um ihren Ruf bangen, andererseits darum, strafrechtlich belangt zu werden und schließlich müssen sie mit der Rückzahlungen der eingesparten Steuergelder rechnen.

Bundesfinanzministerium äußert Interesse an Daten

Die anonyme Quelle hat Medien in 46 Ländern rund 2,5 Millionen Dokumente aus zehn der so genannten Steueroasen zukommen lassen.

Insgesamt soll der Datensatz Angaben zu 130000 Anlegern aus insgesamt über 170 Ländern enthalten. Mittlerweile hat sich auch das Bundesfinanzministerium darum bemüht, von den Medien die Unterlagen zu erhalten.

Auch griechische Firmen aufgedeckt

Ein Sprecher des Bundesfinanzministers befürwortete, die entsprechenden Unterlagen an die Landesbehörden weiter zu geben. Die weltweite Medienberichterstattung basiert auf einem Datensatz, der dem so genannten Internationalen Konsortium für Investigative Journalisten (ICIJ) anonym zugespielt wurde.

Während die Medien über die aufgedeckten in Steuersünder spekulieren, geben sich die Behörden in Deutschland zurückhaltend.

Unter anderem sind auch rund 107 griechische Offshore-Firmen aufgelistet. Lediglich vier der Unternehmen sollen bei den Finanzbehörden in Griechenland registriert sein.

Nachdem das Finanzparadies Zypern zerstört wurde, die Schweiz auch nicht mehr das bietet, was sie zuvor bot, könnte die neuerliche Aufdeckung dazu führen, dass die Steueroasen ein für alle Mal „ausgetrocknet“ werden.

Auch deutsche Steuersünder sind betroffen

Offenbar war dies auch das Ziel der anonymen Quelle. Nach Angaben der „Süddeutschen Zeitung“ sollen auch Hunderte von Bundesbürgern auf der Liste stehen.

Diese sollen ihr Geld in zehn der 170 Steueroasen angelegt haben. Auch wenn sich die deutschen Behörden derzeit noch zurückhaltend geben, könnte eine Weiterleitung der Daten an die entsprechende Finanzbehörden der Länder dazu führen, dass sowohl die Staatsanwaltschaften als auch die Finanzbehörden selbst gegen die aufgedeckten Steuersünder aktiv werden.

Ein Schritt hin zu mehr Steuergerechtigkeit wäre dies in jedem Fall. Damit würde den ehrlichen Steuerzahlern gezeigt, dass der Ehrliche eben nicht immer der Dumme sein muss.

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Bsp. Grafik: Offshore-Leaks / Briefkastenfirmen (c) cc/wfabry

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