Mehr als 1200 Menschen haben am Freitag und gestrigen Samstag in der Innenstadt von Gera friedlich gegen Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit demonstriert. Auslöser der Demonstration war ein Konzert, das die rechtsextreme NPD organisierte.
Mit „Nazis raus“-Rufen und friedlichen Unmutsäußerungen gegen das Konzert zeigten die Bürger von Gera Zivilcourage. Ein breites Bündnis aus Bürgern, Gewerkschaften, Kirchen, Sportvereinen und Politikern hatte zu dem Protest aufgerufen.
Etwa 700 NPD-Anhänger aus ganz Deutschland versammelten sich zuvor in Gera, um dem Konzert beizuwohnen.
NPD nutzt Gesetzeslage aus
Die NPD benötigt als zugelassene Partei zu dem Konzert keine Erlaubnis, sondern lediglich eine Veranstaltungsankündigung, sodass den Behörden die Hände gebunden waren, das Konzert zu untersagen.
Die Demonstrationsorganisatorin Claudia Poser-Ben Kahla vom Bündnis „Gera gegen Rechts“ sah es als großen Erfolg an, dass mehr Menschen zur Gegendemonstration mobilisiert werden konnten, als beim Konzert zugegen waren.
Breites Bündnis gegen Rechts mobilisiert
Der Oberbürgermeister von Gera, Norbert Vornehm (SPD), reihte sich als oberster Vertreter der Stadt ebenfalls in den Demonstrationszug gegen Rechts ein. Vornehm freute sich über die rege Beteiligung von Bürgern, Kirchenvertretern, Vertretern aus der Politik und dem Sport.
Der Oberbürgermeister sagte weiter: “Wir werden so lange hierher zurückkehren, bis die Spielwiese nazifrei ist“. Bereits am Freitag hatten rund 200 Demonstranten friedlich gegen das bevorstehende Konzert demonstriert.
Die rechtsextreme NPD veranstaltet das Konzert seit 2003 einmal jährlich. Für das kommende Jahr hofft das Bündnis „Gera gegen Rechts“ auf eine bundesweite Mobilisierung.
Gera (c) g-on