Norovirus als Ursache der grippalen Magen-Darm-Infekte vermutet: Nachdem in Berlin, Thüringen, Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt aktuell im September 2012 rund 8000 Schüler im Verlauf der Ansteckung an Brechdurchfall erkrankten, verdichten sich die Hinweise auf eine Norovirus-Epidemie.
In über 20 Fällen der betroffenen Kinder und Jugendlichen wurde das Virus zweifelsfrei nachgewiesen.
Robert-Koch-Institut hält sich mit Spekulationen zur Ursache zurück
Das Dresdner Sozialministerium sowie das Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz in Thüringen teilten übereinstimmend am Samstag mit, dass bislang in Sachsen 16 Fälle und in Thüringen 7 Fälle einer derartigen Infektion bekannt sind.
Die Thüringer Behörden sehen jedoch noch weitere Ursachen als Erkrankungsursache für die Epidemie an.
Derweil hält sich das Robert-Koch-Institut (RKI) mit einer Einschätzung hinsichtlich der möglichen Krankheitsursache zurück. Neben Kindern und Jugendlichen sind auch erste Lehrer an dem Brechdurchfall erkrankt.
Norovirus-Verbreitung: Cateringservice im Verdacht
Als mögliche Verbindung zwischen den potenziellen Norovirus-Erkrankungsfällen gilt ein Cateringservice als verdächtig. Sodexo versorgt viele Schulen mit Lebensmitteln für die Schulkantinen. Der betroffene Betrieb weist den Vorwurf jedoch entschieden von sich.
Trotz der hohen Anzahl der Erkrankungsfälle gibt es bislang nur wenige schwere Erkrankungsverläufe. Nur einige wenige Patienten mussten bisher stationär behandelt werden, heißt es von offizieller Seite.
Neben Übelkeit und Erbrechen gesellen sich oftmals als Krankheitssymptome Fieber und Schmerzen in der Bauchregion bei den Betroffenen hinzu.
Erkrankungshöhepunkt angeblich überschritten
Derweil scheint der Erkrankungshöhepunkt überschritten zu sein. Die zuständigen Behörden setzen den Höhepunkt der Neuerkrankungen für vergangenen Mittwoch beziehungsweise Donnerstag an.
Seitdem gehe die Zahl der Neuerkrankungen kontinuierlich zurück, heißt es von offizieller Seite.
Ob dies allerdings mit der pathogenen Ursache, also dem Infektionsherd direkt zusammenhängt oder eher der Tatasche geschuldet ist, dass zahlreiche Schulen und Kindergärten in den betroffenen Bundesländern geschlossen wurden und damit die Möglichkeit einer Neuinfektion sowieso minimiert wurde, bleibt fraglich.
Insofern kann derzeit nicht ausgeschlossen werden, dass bei Wiedereröffnung der Schulen und Kindergärten eine erneute Erkrankungswelle aufkommen könnte.
Notwendige Hygienemaßnahmen dringend beachten
Um sich vor einer wie auch immer gearteten pathogenen Ursache zu schützen, sollten Eltern, Lehrer und Kinder strenge Hygieneschutzmaßnahmen einhalten.
Dazu gehört regelmäßiges Händewaschen, insbesondere vor den Mahlzeiten. Sofern in der Familie bereits Erkrankungsfälle einer Magen-Darm-Grippe aufgetreten sind, sollte ein Mundschutz Verwendung finden sowie Einmalhandschuhe.
Zudem sollte in diesem Fall eine gründliche Flächendesinfektion aller von den Erkrankten berührten Gegenstände erfolgen.
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Bsp. Grafik: Norovirus Ansteckung / Magen-Darm Grippe-Infekt (c) fr