Michael Schumacher: SHT III-Grades bei Skiunfall erlitten

Stephan Frey
Stephan Frey
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Michael Schumacher: SHT III-Grades bei Skiunfall erlitten – Der ehemalige siebenfache Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher erlitt am Sonntag bei einem Skiunfall ein Schädel-Hirn-Trauma (SHT) III-Grades.

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Michael Schumacher stürzte dabei mit dem Kopf gegen einen Felsen.

Hämatom im Gehirn wurde abgelassen

Der ehemalige Rekordweltmeister trug zwar einen Helm, dieser zerbrach aber aufgrund der Wucht des Aufpralls. Berichten zufolge soll Michael Schumacher beim Eintreffen der Rettungskräfte noch bei Bewusstsein und ansprechbar gewesen sein. Schumacher wirkte dabei verwirrt und fahrig.

Im weiteren Verlauf des Sonntages stellte sich die offenbar von den Medien zunächst als harmlose Gehirnerschütterung eingestufte Verletzung nach einem MRT des Schädels (Magnetresonanztomographie) als schweres Schädelhirntrauma III-Grades dar.

Dabei erlitt Schumacher sowohl Prellungen des Gehirns wie auch mehrere daraus resultierende Hämatome und Hirnblutungen. Die Ärzte saugten in einer zweiten Operation eines der Hämatome erfolgreich ab.

Michael Schumacher: Teil des Schädeldaches wurde entfernt

Allerdings befinden sich innerhalb des Gehirns an schwer zugänglichen Stellen weitere Hämatome, die nun offenbar auf natürlichem Wege vom Körper resorbiert werden müssen.

In einer ersten Operation wurde bereits ein Teil des Schädelknochens entfernt (Kraniotomie), sodass der Hirndruck nicht weiter ansteigen kann und wieder auf ein normales Maß absinkt (Das entnommene Stück Schädel wird eingefroren und später wieder replantiert).

So ist dem Gehirn bei einem Anschwellen auch die Möglichkeit gegeben, sich auszubreiten, ohne an die Schädeldecke zu drücken und dabei weiteren Schaden zu nehmen.

Prognose über weiteren Krankheitsverlauf derzeit nicht möglich

Ob es auch zu einer Schädelfraktur gekommen ist, wurde zumindest seitens der anwesenden Journalisten nicht gefragt. Dies dürfte aber nicht der Fall sein, da ansonsten mögliche Knochensplitter im Gehirn ebenfalls Blutungen und weiteren Schaden hätten verursachen können.

Auch die Ärzte haben von einer Schädelfraktur zum gegenwärtigen Zeitpunkt nichts verlautbaren lassen.

Die besonderen Schwierigkeiten des Krankheitsbildes (was offenbar die anwesenden Journalisten nicht verstehen wollen) ergibt sich aus der Nichtvorhersehbarkeit des weiteren Krankheitsverlaufes.

Gravierende Spätfolgen bei SHT III-Grades möglich

Mögliche Folgen des schweren SHT sind das Wachkoma (appalisches Syndrom). Der Patient hat dabei die Augen geöffnet, ist aber nicht ansprechbar und in einem komatösen Zustand). Im günstigsten Fall zeigen sich lediglich einige neurologische Ausfälle die zu motorischen Störungen führen können.

Daneben sind auch Atem- beziehungsweise Kreislauf- und bleibende Temperaturregulationsstörungen möglich (je nachdem welche Hirnregionen genau geschädigt wurde). Ein ziemlich häufiges Spätsymptom eines SHT stellen die epileptischen Anfälle dar.

Ebenfalls häufig sind auftretende Persönlichkeitsstörungen sowie eine intellektuelle Leistungsminderung. Welche der Spätfolgen, (oder ob überhaupt eine der genannten Spätfolgen auftritt) lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht sagen.

Schumacher-Unfall: Hilfe setzte schnell ein

Dies gilt allein deshalb, weil die Hilfe relativ schnell einsetzte und insofern mögliche Hirnschädigungen durch andere Hirnanteile kompensiert werden könnten.

Die Gefahr zum gegenwärtigen Zeitpunkt liegt einerseits in einem Anstieg des Hirndrucks, andererseits in möglichen auftretenden Apoplex-Anfällen (Schlaganfälle) und in daraus resultierenden weiteren Hirnblutungen.

Daneben könnten epileptische Anfälle den Zustand dramatisch verschlimmern. Da Michael Schumacher jedoch über eine sehr gute körperliche Kondition verfügt, ist zumindest erfahrungsgemäß ein günstigerer Krankheitsverlauf als bei vielen anderen Fällen anzunehmen.

Klinikleitung erwägt Journalisten Hausverbot zu erteilen

Dennoch lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch von keinem Neurochirurgen der Welt der genaue Krankheitsverlauf prognostizieren. Mittlerweile gibt es von der Klinikleitung in Grenoble sogar Bestrebungen, die Journalistenschar vor der Klinik vom Grundstück derselben zu verbannen.

Auch dürfte das mediale Interesse den berechtigten Interessen der Familie von Michael Schumacher entgegenstehen.

Insofern sollten die Journalisten (trotz allem Informationsbedürfnis der Bevölkerung) die Ärzte ihre Arbeit machen lassen und lediglich öffentliche Verlautbarungen der Klinik veröffentlichen. Der Autor ist unter anderem examinierter Krankenpfleger und hat in einer Neurochirurgie gearbeitet.

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Bsp. Grafik zum Artikel: Michael Schumacher / Skiunfall (c) cc/exit1979

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