Merkel Obama Besuch: NSA-Affäre zwischen den Zeilen – Bundeskanzlerin Angela Merkel reist angesichts der Ukraine-Krise in die USA.
Auch wenn die NSA- Affäre nur eine untergeordnete Rolle spielen dürfte, so werden zwischen den Zeilen besonders auf Seiten der Bundeskanzlerin, ein gewisses Unbehagen und ein gewisses Misstrauen gegenüber dem US-Präsidenten mitschwingen.
No-Spy-Abkommen offenbar ausgeschlossen
Das Hauptthema der Stippvisite von Merkel wird die Ukraine-Krise darstellen. Angela Merkel und Barack Obama schätzen sich. Von einer wahren Freundschaft kann jedoch keine Rede sein. Stattdessen ist das Verhältnis von gegenseitigen Respekt geprägt.
Die USA scheinen indes keinen Schritt auf die Europäer und insbesondere auf Deutschland im Hinblick auf ein so genanntes No-Spy-Abkommen zuzugehen.
Weil US-Präsident Obama jedoch höchstpersönlich dafür sorgte, dass das Handy der Bundeskanzlerin nicht mehr abgehört wird, dürfte die NSA-Affäre während des Kurzbesuchs in den USA nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Merkel und Obama: Ukraine-Krise im Fokus
Kernthema dürfte indes die Ukraine-Krise sein. In diesem Zusammenhang fordern die USA von den Europäern und insbesondere von Deutschland härtere Sanktionen gegenüber Russland. Die USA kritisieren an Europa das zaghafte Verhalten gegenüber dem russischen Nachbarn.
Deutschland indes versucht den USA begreiflich zu machen, dass ein Alleingang unmöglich ist, sondern dass nur alle EU-Staaten zusammen ein gemeinsames Vorgehen beschließen können.
Außerdem können Wirtschaftssanktionen gegenüber Russlands in manchen Belangen auch wie ein Bumerang wirken.
Merkel wird Bogen in Richtung Putin nicht überspannen
Auch dies verstehen die USA offenbar nicht. Die Sympathien des US-Präsidenten in Deutschland sind indes rapide gesunken. Wurde er bei seinem Amtsantritt noch hochgejubelt als Held, der “Change verspricht, so sind nun viele Deutsche enttäuscht von Barack Obama.
Allerdings kann sich der US-Präsident angesichts der Mehrheitsverhältnisse in den beiden US-Kammern auch nicht so durchsetzen wie er es selber gerne möchte.
Das Treffen von Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama dürfte insofern besonders eines demonstrieren, nämlich den gemeinsamen Schulterschluss gegenüber dem russischen Vorgehen.
Dabei wird insbesondere Bundeskanzlerin Angela Merkel peinlichst darauf achten, den Bogen in Richtung Wladimir Putin nicht zu überspannen. Letztlich ist die Distanz zwischen Deutschland und Russland geringer als die zwischen Deutschland und den USA, zumindest was die Luftlinie betrifft.
Bsp. Grafik zum Artikel: Merkel Obama Besuch 2014 / Angela Merkel (c) WEF