Marina Weisband in Ukraine: Klitschko wird überschätzt

Stephan Frey
Stephan Frey
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Marina Weisband: Information per Twitter und vor Ort auf dem Maidan über Ukraine-Proteste – Die frühere Geschäftsführerin der Piratenpartei, Marina Weisband, hat sich in einem Interview zur Lage rund um die Proteste in der Ukraine 2014 geäußert.

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Weisband ist selbst gebürtige Ukrainerin und hat zahlreiche Freunde in der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

Anerkennung auch von politischen Gegnern

Nach Ansicht der Piraten-Politikerin wird insbesondere die Rolle des Oppositions-Politikers Vitali Klitschko im Westen überschätzt. Weisband war bis Sonntag selbst in der ukrainischen Hauptstadt Kiew auf dem Maidan.

So sagte sie zu der Lage in ihrer Heimatstadt Kiew, “meine Heimatstadt brennt“. Weisband gilt derzeit als so etwas wie ein Scharnier, dass über die sozialen Netzwerke die ukrainische Sichtweise und die in Deutschland miteinander verbindet.

Durch den Kontakt, den sie mit Freunden in der Ukraine hält, ist es ihr zum Teil auch möglich, Tweets zu verfassen, die die Lage anders beschreiben, als das offizielle Medien möglich erscheinen lassen. Für ihr Engagement in der Sache bekommt sie derweil auch Anerkennung vom politischen Gegner.

So hat ihr der außenpolitische Sprecher der Grünen, Omid Nouripour, ebenfalls wie die Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, Katrin Göring Eckardt, für das Engagement gedankt.

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Ukrainische Regierung: Kompromiss mit Opposition geschlossen

Aktuell hält Marina Weisband eine Einreise in die Ukraine für zu gefährlich. Die Piraten-Politikerin schreibt allerdings auch, dass es ihr “wehtut, nicht auf dem Maidan zu sein.“

Dennoch hält sie über SMS und Facebook Kontakt zu den Personen vor Ort. Besonders ruft sie die übrige Welt dazu auf, bei der Lage in der Ukraine nicht wegzuschauen.

Zwischenzeitlich ist es in der Ukraine zu einem Kompromiss zwischen der Opposition und dem amtierenden Präsidenten Janukowitsch bekommen. Dieser Kompromiss sieht unter anderem vor, dass bis zum Ende des Jahres Präsidentenwahlen abgehalten werden.

Ob die Lage in der Ukraine dadurch beruhigt werden kann, oder ob die Menschen in dem Land einen Präsidenten Janukowitsch keine Sekunde länger im Amt dulden, bleibt derweil abzuwarten. Marina
Weisband indes dürfte mit bangen Blicken in ihre ehemalige Heimat schauen.

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Bsp. Grafik zum Artikel: Marina Weisband / Ukraine Proteste (c) Piratenpartei

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