Der Papst will in den kommenden Tagen unbeschwert mit Jugendlichen den Weltjugendtag in Spanien feiern. Dieses Ansinnen wird jedoch jäh durch Ausschreitungen überschattet, die ausgerechnet durch junge Menschen verursacht werden.
Eine genehmigte Demonstration verlief zunächst friedlich, schlug mit zunehmender Dauer dann jedoch in Gewalt über. Die Polizei ging teilweise mit Schlagstöcken gegen die jungen Demonstranten vor.
Kostenfaktor als Auslöser der Ausschreitungen
Auslöser des Protestes sind die Kosten des Katholikentages, die nach Angaben der Demonstranten der Staat und damit die Steuerzahler aufbringen müssen. Zudem würden Teilnehmer des Katholikentages Vergünstigungen erhalten, die die normale Bevölkerung nicht bekomme, wie Freikarten für den Nahverkehr.
Nach Angaben der Demonstranten kostet der Weltjugendtag der katholischen Kirche rund 50 Millionen Euro, die durch die katholische Kirche selbst finanziert werden sollte, so die Gegner in ihrer Begründung der Demonstration.
Einige Protestler riefen „Euer Papst ist ein Nazi“, auf Plakaten war zudem zu lesen „Keine Steuergelder für den Papst“.
Papstbesuch: Kirche rechtfertigt sich
Die Kirche selbst rechtfertigt sich damit, dass die Kosten der Veranstaltung ausschließlich durch Spenden an die Kirche aufgebracht würden. Ein spanischer Regierungssprecher sagte zudem, dass Spanien durch den Besuch des Papstes mehr einnehmen würde, als es ausgebe.
Zum Protest gegen den Papstbesuch auf dem Weltjugendtag hatten insgesamt 140 Gruppierungen und Organisationen aufgerufen. Auch bei den Befürwortern des Papstbesuchs gab es Akte der Gewalt. So habe ein Papstbefürworter ein Gasattentat auf Gegner der Papstveranstaltung geplant, so die Polizei.
Der Weltjugendtag wird noch bis zum Sonntag in Madrid etwa eine Million Teilnehmer anziehen. Den Höhepunkt bildet ein Gottesdienst mit Papst Benedikt XVI.
Grafik Papstbesuch, Madrid (c) arriba