Landtagswahl Schleswig-Holstein: Umfrage und Prognosen

Stephan Frey
Stephan Frey
4 min Lesezeit
Landtagswahl Schleswig-Holstein News

Wenn am heutigen 06. Mai 2012 um 18 Uhr die Wahl-Lokale nach der Landtagswahl in Schleswig-Holstein schließen, dann hoffen SPD und CDU gleichermaßen auf eine eindeutige Mehrheit.

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Die letzten Umfragen und Prognosen hingegen lassen eher unklare Mehrheitsverhältnisse vermuten.

Wahl in Schleswig-Holstein: SPD laut Umfrage vorn

In einer der jüngsten Umfragen, durchgeführt von GMS, im Auftrag von Sat. 1 Norddeutschland, vom 01. Mai, würde demnach die CDU auf 32 Prozent der Stimmen kommen. Die SPD läge bei 33 Prozent.

12 Prozent würden die Grünen wählen. Die FDP käme mit 6 Prozent wieder in den Landtag.

Der von der Fünf-Prozent-Hürde befreite SSW käme auf 4 Prozent, die Piratenpartei auf 8 Prozent und die bisher im Landtag vertretenen Linken kämen nur noch auf 2 Prozent der Stimmen.

Andere Parteien kämmen zusammen auf drei Prozent der abgegebenen Stimmen. In einer Umfrage, durchgeführt von der Forschungsgruppe Wahlen, im Auftrag des ZDF, kämen SPD und CDU beide auf jeweils 31 Prozent.

Landtagswahl Schleswig-Holstein: SSW Zünglein an der Waage?

Die Grünen würden bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2012 demnach 12,5 Prozent erhalten.

Die FDP wäre laut dieser Umfrage sogar mit 7 Prozent der abgegebenen Stimmen im Kieler Landtag vertreten.

Der SSW käme auf 4 Prozent, die Piraten auf 9 Prozent der Stimmen und die Linken wären auch laut dieser Umfrage mit nur 2,5 Prozent nicht mehr im Landtag vertreten.

Endergebnis: „Dänen-Ampel“ oder Große Koalition?

Die übrigen Parteien kämen demnach auf zusammen 3 Prozent. In beiden Fällen wären die Mehrheitsverhältnisse nicht sicher.

Infrage käme entweder eine Große Koalition aus CDU und SPD oder eine Koalition aus SPD, Grünen und SSW.

Die SPD und die Grünen sowie der SSW streben bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein die sogenannte „Dänen-Ampel“ aus SPD, Grünen und SSW an.

Die CDU hatte im Wahlkampf hier gegen teilweise unterhalb der Gürtellinie gegen die Partei der dänischen und friesischen Minderheit Stimmung gemacht.

Linke: Zerstrittenheit für möglichen Rauswurf aus Landtag verantwortlich?

Während die Piraten nach allen Umfragen sicher im Landtag vertreten sein werden, müssen die Linken ihre Abgeordnetensitze offenbar wieder räumen.

Schuld an den prognostizierten Verlusten der Linken ist in erster Linie die Zerstrittenheit, die der Landesverband in der Vergangenheit bot.

Während in den neuen Bundesländern die Linken pragmatische Politik für die Bürger macht und dies vielerorts honoriert wird, hat die Linke in Schleswig-Holstein vor allem Wasser gepredigt und Wein getrunken.

Gegenseitig wurden sich lukrative Stellen und Abgeordneten- mitarbeiterstellen streitig gemacht. Innerparteiliche Gegner wurden zum Teil mit psychischen Schikanen aus ihren Positionen verdrängt. Der Bürger und seine Sorgen blieb außen vor.

Den Linken in Schleswig-Holstein bleibt daher nur zu wünschen, dass der Verlust der Abgeordnetenmandate innerparteilich zu einem Umdenkungsprozess führt, der die Bürger in den Fokus lenkt und nicht die eigene Absicherung.

41 Prozent der Wählerinnen und Wähler sind laut Demoskopen noch unentschlossen. Auch aus diesem Grunde ist bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2012 diesmal nur eines sicher, nämlich das nichts sicher ist.

Weitere News: Piratenpartei Schleswig-Holstein: Den Guttenberg gemacht!


Bsp. Grafik: Landtagswahl Schleswig-Holstein / Prognose (c) jp

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4 Kommentare
  • Die Linke hat sich in S-H tatsächlich nicht mit Ruhm beckleckert. Dafür schlägt jetzt die Stunde der Piraten. Auch wenn Sie wohl nicht in die Regierungsverantwortung kommen (wollen), wird das wohl eine spannende Sache, wie es um die Mehrheitsverhältnisse letzten Endes bestellt sein wird.

  • Schleswig-Holsteiner geht bitte alle zur Wahl, denn frei wählen zu dürfen ist auf dieser Welt nicht selbstverständlich. Wählt so, dass jeder einzelne Bürger mehr Rechte bekommt d.h. er muß gehört werden und eine Bürgerbeteiligung zur Selbstverständlichkeit wird. Mitmenschlichkeit, Anstand, Moral, Charakter sollten auch berücksichtigt werden.

  • Naja, ein paar Prozent rauf oder runter in den Umfragen… Keine Besonderheiten , dass deutsche Volk geht kein Risioko ein , also wählen sie wie gewohnt . Ich meine die im Norden . Der Rest der Republik denkt genauso . Der Wahlkrampf geht weiter bis zum St. Nimmerleinstag.

  • …spätestens seit der SSW auch in Holstein wählbar ist, gilt das Argument, es handele sich um eine dänische Regionalpartei nicht mehr. In Holstein mögen zwar noch vereinzelte Dänen leben, aber diese sind per Definition keine Südschleswiger. Wo bleibt die Gerechtigkeit und proportionale Wählervertretung, wenn FDP & Linke mit 4,9% rausfliegen, aber der SSW sogar noch mit 3% drin wäre?

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