Bei der Landtagswahl im Saarland 2012 konnte die regierende CDU mit Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer im Ergebnis 35,2 Prozent der Stimmen erreichen.
Damit lag die CDU überraschend deutlich vor der SPD, die mit ihrem Spitzenkandidaten Heiko Maas nur auf 30,6 Prozent der Stimmen kam.
SPD: Weinendes und ein lachendes Auge
Drittstärkste Kraft wurden die Linken mit 16,1 Prozent der Stimmen. Während die SPD ein weinendes und ein lachendes Auge aufwies, mussten die Linken einen Stimmenverlust von 5,2 Prozent hinnehmen.
Die SPD peilte an, den Ministerpräsidenten stellen zu können. Dieses Ziel wurde deutlich verfehlt.
Allerdings legte sich die CDU schon vor der Wahl auf eine große Koalition fest, sodass der SPD zumindest eine Regierungsbeteiligung auf Augenhöhe bleibt.
Piraten: Aus dem Stand 7,4 Prozent
Zudem konnte die SPD Stimmenzuwächse von 6,1 Prozent verbuchen. Überraschungssieger wurden die Piraten, die mit dem Saarland zum zweiten Mal ein Landesparlament erobern konnten.
Nach Berlin sitzen die Piraten damit auch im Landtag von Saarbrücken. Die Piratenpartei erreichte aus dem Stand heraus 7,4 Prozent.
Grüne: Zitterpartie mit glücklichem Ende
Die Grünen indes mussten nahezu den ganzen Abend zittern, ob sie erneut wieder in den Landtag einziehen werden.
Das Saarland gilt jedoch seit Bestehen der Partei als schwieriges Pflaster für die Grünen, die im Saarland nie über 6 Prozent hinauskamen. Am Ende reichte es für den Einzug mit genau 5,0 Prozent.
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FDP: Opfer der eigenen marktwirtschaftlichen Ideologie?
Großer Verlierer der gestrigen Landtagswahl war erneut die FDP. Die Partei von Philipp Rösler landete am Ende nur knapp vor der rechtsextremen NPD, auf Splitterparteiniveau mit 1,2 Prozent.
Die FDP verlor im Verhältnis zur letzten Landtagswahl 8,0 Prozent. Die Spitzenliberalen versuchten denn auch die Wahl im Saarland als hausgemachtes Ergebnis abzutun, welches keinerlei Einfluss auf die Wahlergebnisse am 06. Mai in Schleswig-Holstein und am 13. Mai in Nordrhein-Westfalen habe.
Letztlich bleibt abzuwarten, ob die FDP zum politischen Auslaufmodell wird oder ob die Partei wieder Boden gut machen kann. Bezeichnenderweise lässt sich auf der Homepage der Liberalen folgender Wahlwerbeslogan finden: „Wachstum ist Gesund: Qualität und Vielfalt gedeihen durch Wettbewerb“.
Aus diesem Grunde sollten sich die Liberalen nicht wundern, wenn sie am Ende Opfer ihrer eigenen Ideologie werden, denn scheinbar transportiert sie der politische Wettbewerb derzeit ins politische Aus.
Das bedeutet im Klartext, die Liberalen sind nicht zuletzt ob Ihres Ergebnisses bei der Landtagswahl im Saarland 2012 im Auge des Wählers derzeit nicht wettbewerbsfähig.
Laut liberaler Sichtweise stehen die Liberalen damit zumindest derzeit politisch vor einer parlamentarischen Insolvenz.
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Bsp. Grafik: Landtagswahl Saarland 2012 / Ludwigskirche (c) jd