Ergebnis der Kommunalwahl in Hessen: Dumme Nichtwähler

Stephan Frey
Stephan Frey
4 min Lesezeit

Kommunalwahl in Hessen 2016: CDU und SPD besorgt nach Ergebnis von AfD und NPD – Zahlreiche Bundesbürger regen sich über die Politik im Allgemeinen auf. Was liegt da näher als bei Wahlen das Kreuz dann bei einer anderen Partei zu machen?

Kommunalwahl Hessen Ergebnis afd 2016

CDU und SPD nahezu gleichauf

Insbesondere die so genannte “Flüchtlingskrise“ sorgt derzeit für Unmut in der Bevölkerung. Parteien wie die AfD oder die rechtsradikale NPD gehen traditionsgemäß auf Protestwählerstimmenfang.

Umso bemerkenswerter zeigen sich die Darstellungen der jüngsten Kommunalwahlergebnisse in Hessen in den verschiedenen Medien. So wird die AfD als große Wahlsiegerin proklamiert.

Trendergebnisse sprechen deutliche Sprache: Der Nichtwähler hat die Demokratie nicht verstanden

Trendergebnisse sprechen von der drittstärksten Kraft im Land. Ganze 13,2 Prozent der Wählerinnen und Wähler haben der rechtspopulistischen AfD ihre Stimme gegeben.

28 Prozent gaben ihre Stimme der SPD und 28,2 Prozent der CDU. Die Grünen erhielten 11,6 Prozent, die FDP kam auf 6,3 Prozent und die Linke erreichte landesweit in Hessen 3,7 Prozent.

Politik vom heimischen Thron, dem Sofa: Das Zepter – Die Bierflasche

Insgesamt waren 4,5 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen ihr Kreuz zu machen. Umso bemerkenswerter ist es, das nur ganze 48 Prozent aller Wahlberechtigten von ihrem Wahlrecht Gebrauch machten.

Stattdessen betrug der Nichtwähleranteil stolze 52 Prozent. 52 Prozent der Unzufriedenen waren am Sonntag also nicht geneigt, ihren Unmut durch aktives Handeln eine Stimme zu verleihen.

Rechter Rand mobilisierte Anhänger

Stattdessen frotzeln sie weiter unverdrossen in den sozialen Medien und posaunen ihren Unmut über die Politik heraus, wohlgemerkt alles vom heimischen Sofa aus, mit der traditionellen Bierflasche in der Hand.

Trotz der sich nun darstellenden prozentualen Zunahme der Stimmen für die rechtspopulistischen AfD und in Teilen auch der NPD, hat der Gesamtanteil der Stimmenanteile am rechten Rand jedoch nicht zugenommen.

Demokratieverständnis: Setzen  – Sechs

Das bedeutet, zuhause geblieben sind offenbar die Wählerinnen und Wähler der traditionellen Parteien, während die Protestwähler zu den Wahlurnen geeilt sind. Offenbar haben viele Wählerinnen und Wähler aber auch den Sinn einer Kommunalwahl an sich überhaupt nicht verstanden, denn es ging hier nicht darum Parteien abzustrafen, sondern Politik von Personen zu honorieren, die im Rahmen eines Ehrenamtes neben dem Beruf zusätzliche Arbeit in das Wohl der entsprechenden Gemeinde investieren.

Diese für die Politik in der EU oder im Bund beziehungsweise im Land verantwortlich zu machen ist schlicht und ergreifend eine Frechheit. Die Wählerinnen und Wähler die von ihrem Stimmrecht nicht Gebrauch gemacht haben und damit die Parteien am rechten Rand gestärkt haben, haben offensichtlich den Sinn einer Kommunalwahl nicht erfasst und zudem schlicht und ergreifend dumm gehandelt.

Ehrenamtliche der demokratischen Parteien wurden abgestraft

Denn wenn man sich schon über politische Zustände aufregt, lassen sich diese gerade bei Kommunalwahlen vor Ort aktiv beeinflussen. Hierfür die traditionellen Parteien und ihre ehrenamtlich aktiven abzustrafen und stattdessen rechtspopulistische und in aller Regel ungebildete Person in entsprechende Positionen zu hieven und ihnen Verantwortung für Kommunen zu übereignen, kommt dabei einer Bankrotterklärung für die Reife zahlreicher Wählerinnen und Wähler gleich.

Es lässt sich auch sagen, dass insbesondere die Nichtwähler schlicht und ergreifend dafür verantwortlich sind, dass nunmehr rechte Dumpfbacken in Ihrer Kommune die nächsten Jahre mitreden und mit abstimmen. Leidtragende sind all jene, die sich in der vergangenen Wahlperiode aktiv für das Wohl der Gemeinden in Hessen eingesetzt haben, egal welcher demokratischen Partei sie angehören.

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Bsp. Grafik zum Artikel: Kommunalwahlen Hessen (c) cc/bydaik

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3 Kommentare
  • Nur weiter so mit der Beleidigung und Missachtung der AfD-Wähler, das treibt die Stimmen für diese Partei noch weiter nach oben. Erschreckend, wie wenig sich die etablierten Parteien mit den Ängsten und Problemen der „kleinen“ Leute auskennen. Sträfliche Ignoranz und Arroganz.

    • Richtiger Kommentar. Die frühere PDS war in den neuen Bundesländern deshalb so stark,weil es in größeren Städten Bürgerbüros gab.
      Daher Hilfe für die „kleine“ Leute, kein von oben herab.

  • Ich sehe es ebenso wie Frau Bose…..es sollte endlich Schluß sein mit Beleidigungen und Beschimpfungen, das was oben geschrieben wurde ist eine Mißachtung sondergleichen und erzeugt genau das Gegenteil von dem was anvisiert wird….macht nur weiter so Politiker und Medien, die Quittung ist jetzt schon da…..Bürger lassen sich nicht mehr gern veräppeln.

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