Nicht nur das Herz-Kreislaufsystem wird bei regelmäßigem Sport angeregt, sondern auch die Blutbildung. Dies haben nun kanadische Forscher bei Versuchen mit Mäusen festgestellt.
Die Mäuse mussten dabei ein Lauftraining absolvieren, ihr Knochenmark erhielt danach um ein Vielfaches mehr blutbildende Stammzellen als das Knochenmark untrainierter Mäuse.
Parise: Training wirkt sich auf Stammzellbiologie aus
Gianni Parise, Wissenschaftler der McMaster University in Hamilton sagte, dass Ausdauertraining sich auf die Stammzellbiologie auswirke. Der Physiologe war von der Stärke des Wirkeffekts positiv überrascht.
„In mancherlei Hinsicht ist das Training ähnlich wirksam wie eine Behandlung mit pharmazeutischen Wirkstoffen“, so der Wissenschaftler weiter.
Parise und sein Team verglichen hierbei zwei Gruppen von Labormäusen, die eine Gruppe machte hierbei keinerlei körperliche Betätigung, während die andere Gruppe ein Trainingsprogramm absolvierte.
In einem Laufrad absolvierten die Mäuse hierbei dreimal wöchentlich ein Lauftraining, insgesamt über einen Zeitraum von zehn Wochen.
Im Laufe der Zeit und bei zunehmendem Trainingseffekt wurde die Geschwindigkeit des Laufrades moderat erhöht.
Forscher: Bis zu 800 Prozent mehr Zellen
Die Forscher berichteten jüngst im „FASEB Journal“, dass das Knochenmark der Laufgruppe eine um ein Vielfaches erhöhte Anzahl an Stammzellen und Vorläuferzellen aufweise als dass der Nichtläufergruppe.
Der Anstieg betrug je nach Zelltyp zwischen 50 und 800 Prozent. Das Knochenmark der trainierten Tiere enthielt zudem 80 Prozent weniger Fettanteil, die Skelettmuskulatur stieß zudem vermehrt Botenstoffe aus, die der Blutbildung dienen.
Die Wissenschaftler hoffen nun, die Ergebnisse zur Behandlung des Menschen bei Erkrankungen des blutbildenden Systems nutzen zu können.
Grafik Sport-Forschung (c) EY