Jugendwort des Jahres 2013 in Deutschland ist „Babo“

Stephan Frey
Stephan Frey
4 min Lesezeit

Jugendwort des Jahres 2013 in Deutschland ist „Babo“ – Ausdrücke wie „Ey Alter was geht?“, hat bestimmt der ein oder andere bei Jugendlichen schon einmal vernommen. Gerade für ältere Zeitgenossen dürfte diese Aussprache ziemlich befremdlich wirken.

Jugendwort des Jahres 2013 Babo

Dabei ist sie, genauso wie das Jugendwort des Jahres 2013 „Babo“, ein Teil der heutigen Jugendsprache.

Babo ist der Chef – Alles klar Chabos?

Mittlerweile hat sich auch die seriöse die Sprachwissenschaft dieser eigenen kreativen Wortschöpfung von Jugendlichen gewidmet. Mittlerweile wird sogar das Jugendwort des Jahres ermittelt.

Das Jugendwort des Jahres 2013 lautet diesmal „Babo.“ Während ältere Menschen mit diesem Begriff überhaupt nichts anfangen können, wissen Kids der heutigen Generation sehr wohl, was das Wort bedeutet.

„Babo“ bedeutet soviel wie Boss oder Chef. Der Begriff dokumentiert zugleich den Einfluss von Migration auf die Sprache der heutigen Jugendlichen.

Jugendwort 2013 dokumentiert Migration

Denn ursprünglich stammt der Begriff aus dem türkischen. Dort bedeutet „Baba“ soviel wie Vater oder Papa. „Babo“ fand den Weg in die deutsche Jugendsprache durch einen Hip-Hopp-Song des aus Offenbach stammenden Sängers Haftbefehl.

In seinem Song heißt es „Chabos wissen wer Babo ist.“ Auch der Begriff „Chabos“ entspringt der Jugendsprache und bedeutet soviel wie Jungen oder Kerle.

Das Jugendwort wurde aus 15 zur Auswahl stehenden Begriffen im Rahmen einer Umfrage im Internet ermittelt. Dabei wählte eine aus 14 Personen bestehende Jury im Alter zwischen 13 und 58 Jahren das Jugendwort des Jahres. Auf Platz zwei landet diesmal „fame“. Dies bedeutet soviel wie super, berühmt oder toll.

„Gediegen“ ist für Jugendliche cool, für Opa elegant

Den dritten Platz bei der Wahl zum Jugendwort des Jahres 2013 nimmt ein auch den älteren Menschen bekanntes Wort ein, nämlich der Begriff „gediegen“.

Während ältere Menschen damit dem Begriff elegant verbinden, verstehen Jugendliche ihn als super, oder cool.

Jugendwort des Jahres 2013: „In your Face“ Politiker

Den vierten Platz bei der Wahl des Jugendwort des Jahres nimmt 2013 die Begrifflichkeit „in your face“ ein. Dies bedeutet soviel wie „Dir hab ich’s aber gegeben.“ Auf Platz fünf landet der Begriff Hakuna Matata. Dies bedeutet soviel wie „alles klar, kein Problem“.

Auch aus den Begrifflichkeiten der Plätze vier und fünf lässt sich ablesen, wie Migration beziehungsweise die englische Sprache Einfluss auf die heutige Jugendsprache hat. Das zahlreiche Begriffe jedoch eher der Getto-Sprache entspringen, als einer normalen Alltagssprache ist ein anderes Thema und gehört in die Kategorie Bildungspolitik.

Insofern lässt sich aus wissenschaftlicher Sicht zumindest die These ableiten, dass sich auch die Pisa-Studie und deren Ergebnisse in der Jugendsprache auf die ein oder andere Weise wieder finden lassen.

Dies spricht jedoch nicht gegen die Jugendlichen, denn ohne Chance auf Bildung versuchen diese ihre eigene Sprache und damit ihren eigenen Weg jenseits von gesellschaftlicher Anerkennung zu finden.

Immerhin wird deren Sprache mittlerweile nicht mehr überhört. Besser wäre indes, wenn die Probleme der betroffenen Jugendlichen endlich erhört würden. „In your face“ Politiker.


Bsp. Grafik zum Artikel: Jugendwort des Jahres 2013 / Babo (c) cc/Berufskolleg Neuss

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