Hochwasser in Venedig: Weit über zwei Drittel des Zentrums von Venedig sind aktuell im Herbst 2012 von schweren Überschwemmungen betroffen. Der Pegelstand erreichte dabei bereits einen Wert von 1,50 Meter über dem Meeresspiegel.
Welches verliebte Ehepaar träumt nicht davon die Hochzeitsreise in Venedig verleben zu dürfen? Nicht umsonst gilt die Stadt in der Adria als die romantischste Stadt der Welt.
Venedig wurde auf über 100 Inseln erbaut
Die Lagunenstadt ist jedoch mehr denn je vom Untergang bedroht. Im letzten Jahrhundert sackte die Stadt aufgrund ihrer außergewöhnlichen Bauweise jedoch insgesamt 25 cm ab.
Aus diesem Grunde ist Venedig in letzter Zeit immer häufiger vom Hochwasser bedroht. Das Besondere an der Stadt im Meer ist, dass sie in einem Sumpfgebiet gebaut wurde.
Inmitten einer Lagune wurde Venedig einst auf über 100 Inseln erbaut. Durchzogen von mehr als 175 Kanälen bietet die Stadt jene romantische Kulisse, die nahezu jedes verliebte Ehepaar als unvergessenen Moment in Ihrem Leben beschreibt.
Autofreie Stadt
Die Gassen der Stadt können nur zu Fuß durchwandert werden. Autos gibt es in Venedig nicht.
Auch wenn die traditionellen Gondeln heute nur noch für Touristen das Hauptverkehrsmittel sind, so identifiziert doch jeder bei ihrem Anblick gleichsam die Stadt Venedig.
Anzahl der Hochwasser-Einsätze hat sich nahezu verdoppelt
Aufgrund ihrer besonderen Lage galt Venedig einst als reiche Handelsstadt. Doch nunmehr steht das Weltkulturerbe vor dem endgültigen Untergang. Mehrfach im Jahr ertönen in der Stadt die Hochwassersirenen.
Immer mehr Keller und Wohnungen laufen voll Wasser. So hat sich die Anzahl der Hochwasser innerhalb von 40 Jahren nahezu verdoppelt. Allein im Jahr 2010 gab es insgesamt 18 Hochwasser-Einsätze.
Hochwasser in Venedig: Wenn „Mose“ das Wasser zurückhält
Experten machen für diese Situation nicht ausschließlich das Absacken der Stadt insgesamt verantwortlich, sondern zunehmend den Klimawandel. Insbesondere im Herbst, aber auch im Winter, steigen die Wasserpegel zunehmend an.
Geht es nach einer Studie des Instituts für Meereswissenschaften aus dem Jahr 2009, so wird Venedig im Laufe des 21. Jahrhunderts bereits 53 cm in seiner Gesamtheit abgesackt sein.
Bereits im Jahr 2001 beschloss die italienische Regierung das sogenannte „Mose-Projekt“. So sollen künstliche Stahlkonstruktionen die Fluten der Adria von der Lagunenstadt fernhalten.
Fraglich ist allerdings, ob Venedig durch eine derartige Baukonstruktion nicht seinen romantischen Charme verlieren würde.
Insofern sollte nicht an den Symptomen herumgedoktert werden, sondern die Ursache des Klimawandels sowie die Bauanlage der Stadt Venedig ergründet und entsprechend korrigiert werden.
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Bsp. Grafik: Hochwasser Venedig 2012 Überschwemmung aktuell (c)rt