Hochwasser auf dem Balkan 2014: Überschwemmungen gehen aktuell zurück

Stephan Frey
Stephan Frey
3 min Lesezeit

Hochwasser und Überschwemmungen auf dem Balkan 2014: Erst das Wasser, jetzt die Altlasten des Balkan-Krieges – Das Hochwasser auf dem Balkan ebbt aktuell nur langsam ab. Sowohl in Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Serbien sinken zwar die Hochwasser-Pegel, die Lage in den betroffenen Gebieten entspannt sich jedoch nur sehr zögerlich.

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Zahlreiche Dörfer werden weiterhin evakuiert. Allein in Serbien wurden zwischen 30-40.000 Menschen evakuiert.

THW schickt Hochleistungspumpen in Katastrophengebiet

Weitere Orte sollen in den nächsten Tagen evakuiert werden. Insbesondere Kinder, ältere Menschen und Kranke werden bevorzugt evakuiert, so die Behörden.

Danach werden Erwachsene und Tiere sowie materielle Güter vor den Fluten geschützt. Insbesondere viele kleine Dörfer sind von den Fluten von der Außenwelt abgeschnitten. Zwischenzeitlich ist erste Hilfe in den Hochwassergebieten eingetroffen.

Auch aus Deutschland gibt es entsprechende Katastrophenhilfe. Das Technische Hilfswerk ist vor Ort und versucht mit Hochleistungspumpen gegen die Fluten anzukämpfen.

Hochwasser und Überschwemmungen: Auch Donaupegel steigt an

Als weiteres Problem offenbart sich jedoch, dass auch der Pegel der Donau steigt. Südlich der serbischen Hauptstadt Belgrad gab es bereits erste Anzeichen von Überschwemmungen.

Auch im Norden Bosniens hat sich die Lage kaum verbessert, im Gegenteil. Zahlreiche Ortschaften stehen unter Wasser.

Allein in Bosnien mussten etwa 100.000 Menschen ihre Häuser verlassen und in Notunterkünften unterkommen. Zahlreiche Gegenden in dem Land sind durch das Wasser verwüstet worden.

Hochwasser auf dem Balkan: Fluten reißen nicht ab

Landminen werden zur schwimmenden Zeitbombe

Es gab mehrere Todesopfer. Als sei die Naturkatastrophe nicht schon schlimm genug, gesellt sich eine Altlast der besonderen Art hinzu. Gemeint sind die im Bosnien-Krieg hinterlassenen Landminen.

Diese werden im Zuge der Überschwemmungen von ihrem ursprünglichen Lagerungsort wegtransportiert und mutieren so zur schwimmenden Zeitbombe. Insbesondere nach dem Abebben des Wasserpegels können die Landminen bei Aufräumarbeiten weitere Opfer verursachen.

Um dies zu verhindern, werden nicht nur Warntafeln allerorts installiert, sondern auch erste Minenentschärftrupps ausgesandt. Dort wo die Altlasten aus dem Krieg bereits angeschwemmt wurden, gibt es erste Einsätze von Minenentschärfern.

Wann sich die Lage entspannt, dürfte nicht zuletzt von den Witterungsbedingungen in den nächsten Tagen abhängen. Sollte es erneut regnen, könnte sich die Lage aber auch erneut extrem zuspitzen.

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Bsp. Grafik: Hochwasser Balkan 2014 / aktuell (c) cc/Axel Schwenke

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