Hochwasser: Aktuell Sachsen und Sachsen-Anhalt stark betroffen, steigende Pegel von Dresden über Pirna bis Halle an der Saale – Kaum entspannt sich aktuell die Hochwasser-Lage 2013 in Passau und in einigen anderen Regionen in Bayern und Thüringen, schon trifft das Hochwasser die nächsten Regionen.
Betroffen sind nun vor allem die Elbanrainer wie Dresden, Pirna oder Meißen.
Lauenburg bereitet sich auf Rekordhochwasser vor
Auch Halle an der Saale, Dessau-Roßlau an der Mulde sowie Regionen an der Spree in Brandenburg, der Regionen rund um die Pleisse sowie der Lausitzer Neiße und in Sachsen-Anhalt die Elbeanrainer sind vom aktuellen Hochwasser 2013 bedroht.
Hinzukommen in den nächsten Tagen die Region Niedersachsens, die an der Elbe liegen. Auch Lauenburg in Schleswig Holstein (ebenfalls an der Elbe gelegen) bereitet sich auf ein Jahrhunderthochwasser vor.
Während die Menschen in großen Teilen Bayerns aufatmen können und sich an die Schadensbeseitigung machen, steht den anderen Regionen das Schlimmste noch bevor.
Hochwasser 2013: Höchster Wasserpegelstand seit 400 Jahren erreicht
Experten gehen davon aus, dass zum Teil Rekordpegelstände der Elbe erreicht werden. In Halle ist der höchste Pegelstand der Saale seit 400 Jahren gemessen worden.
Dort stehen Straßen der Altstadt rund einen Meter tief unter Wasser. Hinzu kommt, dass durch das Hochwasser 2013 aktuell der Grundwasserspiegel dort angestiegen ist. Ein Damm in der Region rund um Halle ist zudem so stark aufgeweicht, dass er brechen könnte.
Sowohl das THW als auch die Bundeswehr und die Feuerwehren versuchen mit Sandsäcken das Schlimmste zu verhindern. In Dresden mussten bereits zahlreiche Bewohner der Stadt ihre Häuser auf Geheiß der Behörden verlassen.
Der Landkreis Deggendorf ist nahezu völlig vom Wasser umspült und von der Region abgeschnitten. In Brandenburg an der Schwarzen Elster ist bereits ein erster Damm gebrochen.
„Jahrhunderthochwasser“ häufen sich
Neben den persönlichen Schicksalen, die die Menschen erleben, macht sich insbesondere Unbehagen darüber breit, inwieweit sich derartige Szenarien wie das aktuelle Hochwasser 2013 zukünftig wiederholen könnten.
Galt das Hochwasser im Jahr 2002 noch als Jahrhunderthochwasser, so zeigt sich, dass bereits elf Jahre später das „Jahrhunderthochwasser“ erneut zu einem „Jahrhunderthochwasser“ herangewachsen ist.
Die Abstände zwischen den Hochwasserereignissen werden dabei immer kürzer. Sowohl die Stadtplanung als auch die Politik müsse sich überlegen, inwieweit die derzeitige Bebauung in den Regionen rund um die Flüsse noch zeitgemäß und vor allem ökologisch sinnvoll ist.
Neue Konzepte zum Hochwasserschutz im Einklang mit der Natur gefragt
Insbesondere die Begradigung der Flüsse und die Bebauung von Flussregionen schwört derartiger Ereignisse immer wieder herauf.
Durch die Versiegelung von zahlreichen Flächen hat das Wasser in den Umlandregionen der Flüsse nicht die Möglichkeit ins nähere Flussumland auszuweichen. Dadurch schwappen die Flüsse ähnlich wie eine volle Badewanne über.
Insbesondere im Hinblick auf die persönlichen Schicksale der betroffenen Menschen, aber auch im Hinblick auf die schützenswerte Bausubstanz der zum Teil historisch wertvollen Altstädte und letztlich im Hinblick auf die Folgen für die Wirtschaft, sind sowohl Stadtplaner als auch Kommunalpolitiker und bezogen auf Landes-und Bundesprojekte, auch die Landes-und Bundespolitik dazu aufgerufen, neue Strategien für den Hochwasserschutz zu entwerfen, die diese Aspekte berücksichtigen.
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Bsp. Grafik: Hochwasser 2013 aktuell / Sachsen (c) cc/brainseller