Hochwasser 2013 aktuell in Sachsen, Bayern und Thüringen

Stephan Frey
Stephan Frey
5 min Lesezeit

Hochwasser im Juni 2013: Lage aktuell in Sachsen, Bayern und Thüringen nach wie vor dramatisch, steigende Pegel von Grimma über Erfurt bis Passsau – In den deutschen Hochwasser-Regionen droht im Juni 2013 die Situation immer gefährlicher zu werden.

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In zahlreichen Gebieten Bayerns, Thüringens und Sachsens spitzt sich die Lage immer weiter zu.

In Sachsen wurden zahlreiche Orte evakuiert

Im Landkreis Leipzig mussten am Montag die Einwohner die Dämme aufgeben und die Behörden haben damit begonnen ganze Stadtviertel zu evakuieren. So wurde in der Ortschaft Nitzschka der Damm vom Hochwasser unterspült und große Teile des Ortes wurden komplett evakuiert.

In Frohburg sind die Behörden dabei, die Evakuierung der Bevölkerung vorzubereiten. In Trähna, ein Ortsteil von Borna fand ebenfalls bereits eine Evakuierung statt.

Auch in Grimma rechnen die Behörden damit, dass die Wasserstände der so genannten Jahrhundertflut aus dem Jahr 2002 zum Teil sogar überboten werden. Auch in Grimma wird die Evakuierung der Altstadt vollzogen.

Hochwassermarke aus dem Jahr 1954 für Passau erwartet

In Bayern ist insbesondere Passau vom Hochwasser betroffen. Experten gehen davon aus, dass im Laufe des Montages die bisherigen Höchststände aus dem Jahre 1954 überboten werden.

Am Morgen betrug die Wassermakeln 9,60 Meter am Inn und 12 Meter an der Donau.

Hochwasser in Passau: Altstadt ohne Strom

Die Passauer Altstadt und Teile des Stadtzentrums gleichen derzeit einer riesigen Wasserfläche. In der Altstadt wurde aus Sicherheitsgründen der Strom in den Häusern abgestellt.

Der Oberbürgermeister der Stadt hat neben Einsatzkräften der Feuerwehr des Bayerischen Roten Kreuzes und des Technischen Hilfswerkes auch die Bundeswehr um Hilfe gebeten.

Hochwasser 2013: In Thüringen brachen erste Dämme

In Ostthüringen wurde ebenfalls in einigen Orten Katastrophenalarm ausgelöst. Im Altenburger Land sind einiger Gemeinden ebenfalls vom Wasser überspült. Über 1200 Personen mussten bis jetzt dort ihre Habseligkeiten zurücklassen und ihre Häuser verlassen.

In der Ortschaft Serbitz konnte ein Damm den Wassermassen ebenfalls nicht mehr standhalten und brach auf einer Länge von rund 50 Metern.

In Gera wurden die Einwohner ebenfalls dazu aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen. Dies gilt jedoch auf freiwilliger Basis. In Thüringen unterstützen bereits Bundeswehreinheiten die Hilfskräfte von THW, Feuerwehr und Rotem Kreuz.

In Baden-Württemberg indes entspannt sich die Lage ein wenig. Dort fielen die Wasserstände der Donau geringfügig.

In einigen Regionen Bayerns ist der Zugverkehr lahmgelegt

Allerdings stieg der Wasserpegel des Mains in der Region Wertheim erneut wieder an. In einigen Regionen Bayerns können Züge derzeit nicht fahren. Betroffen sind insbesondere die Zugverbindungen von München nach Salzburg und Traunstein nach Ruhpolding auch die Bahnstrecke von Weilheim nach Garmisch-Partenkirchen ist betroffen.

In Rosenheim wurde der Bahnhof vollständig wegen des Hochwassers gesperrt. Auf dem Rhein ist der Flussabschnitt bei Kaub sowie zwischen Speyer und Bingen für die Schifffahrt gesperrt.

Meteorologen sagen weitere Regenfälle vorher

Meteorologen sehen zum Teil weiteren Regen auf die betroffenen Regionen zukommen. Allerdings soll sich die Lage im Laufe der Nacht zu Dienstag entspannen.

Spätestens zum Ende der Woche sollen zum Teil Temperaturen um die 20 Grad in der Region herrschen.

Politiker machen „Wahlkampftour“ in die betroffenen Gebiete

Während Politiker bereits in die betroffenen Regionen reisen, um ihre Betroffenheit zu zeigen (in Zeiten des Wahlkampfs macht sich dies aus Sicht der Politiker besonders gut) stellen sich Umweltschützer zunehmend die Frage, ob abermals durch den Menschen veränderte Flussbetten und Begradigungen von mäandrierenden Flüssen nicht mit Schuld an der dramatischen Hochwasserlage sind.

Wissenschaftler: Klimawandel und Begradigung zahlreicher Flüsse Schuld an der Lage

Insbesondere die Tatsache, dass die Flüsse keine Ausweichmöglichkeit ins Hinterland haben zeigt, wie sehr der Mensch in die Natur eingreift. Hinzu kommt, dass Wissenschaftler im Zuge des Klimawandels für die Nordhalbkugel ein feuchteres und damit niederschlagsreiches Klima vorhersagen.

Sollten die derzeitigen Wetterbedingungen die ersten Vorboten des Klimawandels sein, so können sich die Menschen der betroffenen Regionen zukünftig häufiger auf derartige „Jahrhunderthochwasser“ einstellen.

Spätestens wenn der Klimawandel auf die Bilanzen von Unternehmen drückt, werden auch diese zu unfreiwilligen Klimaschützern. Als Beispiel sind hier die zahlreichen Rückversicherer zu nennen, die im Zuge der Hochwasserkatastrophen zur Kasse gebeten werden.

Weitere News: Wegen Hochwasser: Schulausfälle in Bayern, Thüringen und Sachsen!

Bsp. Grafik: Hochwasser 2013 Aktuell / Bayern, Thüringen und Sachsen betroffen (c) cc/Photura

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