Das Präsidium der Regierungspartei FDP befindet sich zur Zeit in einer intensiven Beratung in der Bundeshauptstadt Berlin, nachdem Guido Westerwelle den Verzicht auf seine Ämter des FDP-Vorsitzenden und auch des Vize-Kanzlers angekündigt hatte.
Diese Entscheidung stehe mitunter auch im Zusammenhang mit den verheerenden Wahlniederlagen der Liberalen Partei in den Bundesländern Baden-Würtemberg und Rheinland-Pfalz, wo sich die FDP schweren Verlusten in der Wählergunst gegenüber sah.
Fehlendes Konzept bemängelt
Des Weiteren wurden bereits seit Längerem Vorwürfe der Basis laut, welche der Parteiführung insbesondere fehlende Substanz, Wertebasis und eine Kursrichtung vorwarf. Die Partei beschäftige sich dabei zu sehr „mit sich selbst“ sowie liesse ein klares Konzept vermissen. Ziel sollte es darüber hinaus nun sein, die Partei thematisch breiter aufzustellen.
Derweil liess Kanzlerin Angela Merkel ob der neuerlichen Rücktrittsmeldungen von Guido Westerwelle verlauten: „Wir warten jetzt zunächst die Entscheidungen der FDP in den nächsten Tagen ab. Ich weise aber ausdrücklich nocheinmal darauf hin, dass ich sehr gerne mit Guide Westerlwelle weiterhin als Aussenminister zusammenarbeiten werde“.
Rösler gilt als Favorit für Westerwelle-Nachfolge
Die Hinweise verdichten sich dabei, dass Gesundheitsminister Philipp Rösler für beide Ämter die Nachfolge antritt sowie ein Wechsel vom Gesundheitsministerium ins Wirtschaftsministerium für den Shootingstar der FDP im Raum steht.
Dafür müsste jedoch Wirtschaftsminister Reiner Brüderle seine Posten frei machen – ein Umstand, welcher zur Zeit im Präsidium der FDP noch diskutiert wird. Erst morgen soll laut dpa-Meldungen entgültig über die Nachfolge entschieden werden.