Gdl-Streik im November: Aktuell Bahnstreik von Donnerstag 6.11. bis Montag, den 10.11.2014 – Die Lokführergewerkschaft GDL hat eine Einigung mit der Deutschen Bahn in letzter Minute platzen lassen. Nun beginnt der längste Streik in der Geschichte der Bahn überhaupt.
Der gesamte Streik inklusive Güterverkehr soll rund fünf Tage andauern, von Donnerstag bis Montag ist der Personenverkehr betroffen.
GDL: Vertragsentwurf in letzter Sekunde zurückgewiesen
Wie die Lokführergewerkschaft am Montag mitteilt, wird der Arbeitskampf bis Montag, 4 Uhr andauern, im Personenverkehr (Donnerstag ab 2 Uhr) und im Güterverkehr (Mittwoch ab 15 Uhr). Erst vor 14 Tagen legte die GDL den öffentlichen Bahnverkehr für rund 60 Stunden bundesweit lahm.
Die Bahn warf der Lokführergewerkschaft dabei vor, dass diese die Gespräche trotz eines bereits ausgefertigten Vertragsentwurfes in letzter Sekunde hat platzen lassen.
So sei eine „gute Zukunftslösung an reinen Machtfragen gescheitert,“ so die Bahn in einer ersten Stellungnahme.
GDL will auch Zugbegleiter und Rangierführer vertreten
Die Lokführergewerkschaft GDL betrachtet den Vertragsentwurf derweil als “ Diktat“. Unter anderem steht in dem Vertragsentwurf, dass die Gewerkschaft bei Teilen ihrer Mitglieder auf Streiks zukünftig verzichten soll.
Die Forderung der GDL bezieht sich nicht nur auf einer Tariferhöhung von fünf Prozent mehr Gehalt im Jahr, sondern auch auf die Forderung nach kürzeren Arbeitszeiten.
Der Hauptkonflikt präsentiert sich jedoch nicht in Lohnforderungen sondern in der Tatsache, dass die rund 20.000 Lokführer zukünftig nichts mehr alleine von der GDL vertreten werden sollen, sondern auch die etwa 17.000 Zugbegleiter und Rangierführer. Diese wurden in der Vergangenheit durch die Eisenbahn-und Verkehrsgewerkschaft (EVG) vertreten.
Streiks rational nicht zu rechtfertigen
Selbst die als gewerkschaftsfreundliche geltende Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) kann nach Angaben der Generalsekretärin Yasmin Fahimi das Verhalten der Lokführergewerkschaft nicht mehr nachvollziehen. So sagte die Generalsekretärin der SPD wörtlich „für mich ist das nicht mehr nachvollziehbar.“
Nicht nur für die Politik und die Bahn selbst, sondern insbesondere für die betroffenen Reisenden und Berufspendler lassen sich die Forderungen der Gewerkschaft weder nachvollziehen noch in irgendeiner Art und Weise rechtfertigen.
Letztlich geht es bei dem Tarifkonflikt um Einfluss innerhalb der Gewerkschaftslandschaft und nicht um Tarifforderungen oder bessere Arbeitsbedingungen.
Insofern lassen sich die erneut auf die Reisenden und Berufspendler zukommenden Streiks auch durch keinen rationalen Grund mehr rechtfertigen.
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Bsp. Grafik: Bahnstreik November 2014 aktuell / GDL Deutsche Bahn (c) cc/Michael Panse