Fussball-EM 2012 Ukraine: Mit Oranje für Julia Timoschenkos Freiheit kämpfen

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Fussball-EM 2012 droht endgültige Verlegung: Aufgrund der Haftbedingungen für die ukrainische Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko erwägen immer mehr EU-Länder einen Boykott der Fußball-EM 2012 in der Ukraine.

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EU-Kommisionspräsident Manuel Barroso will ebenso auf einen Besuch der Spiele in der Ukraine verzichten wie deutsche Politiker.

Politiker: Überlegungen zur Verlegung der Spiele in andere Länder

Der FDP-Generalsekretär Patrick Döring hat erwogen, abzuklären, ob die Spiele nicht allesamt in Polen stattfinden könnten. Polen ist neben der Ukraine das zweite Austragungsland der Fußball-Europameisterschaft.

Deutsche Spitzenpolitiker von Regierung und Opposition stellten derweil die Forderung auf, dass entweder Julia Timoschenko zur medizinsichen Behandlung nach Deutschland reisen könne oder dass die EM in ein anderes Land verlegt werden solle.

Soll die EM um ein Jahr verlegt werden?

Andere Quellen überlegen derweil, ob die Europameisterschaft nicht um ein Jahr nach hinten verschoben werden kann.

Bis dahin könnten die Diplomaten die politische Brisanz der Frage „Julia Timoschenko“ entschärfen und nach Lösungen suchen, die insbesondere für Julia Timoschenko optimal sind.

Berlin: Regierung und Opposition vereint in der Frage „Julia Timoschenko“

Bemerkenswert ist in der Frage der Behandlung von Julia Timoscehnko, dass Regierung und Opposition Hand in Hand gehen und gemeinsam Flagge zeigen.

Erika Steinbach (CDU) forderte derweil sogar eine Verlegung der Spiele nach Polen, Österreich oder Deustchland.

Ernst Hinsken (CDU) forderte indes die alleinige Austragung der Spiele auf Polen zu übertragen.

Thomas Bach (DOSB): Kritik an Ideen einer Verlegung

Derweil kritisiert der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Thomas Bach, das Ansinnen einer Verlegung der Fussball-EM 2012 in der Ukraine.

Er argumentiert dabei mit dem Begriff der „internationalen Respekt-und Instinktlosigkeit“, die sich auch auf das Mitgastgeberland Polen und die UEFA auwirken würde.

Bach ist zugleich Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Der FDP-Spitzenkandidat in Schleswig-Holstein, Wolfgang Kubicki, fordert derweil von den Fans den Spielen fernzubleiben und die bereist erworbenen Karten wieder zurückzugeben.

Derweil hat sich dem Vernehmen nach auch Spanien als Austragungsort der Fußball-Europameisterschaft angeboten.

Zwischenzeitlich kommt allerdings auch Kritik auf, die bestimmten Kreisen eine andere Motivation zugrunde legt, als offiziell dargeboten.

Einigen wird nachgesagt, mit dem Ziel einer Verlegung eher wirtschaftliche Interessen, denn das Schicksal von Julia Timoschenko im Auge zu haben.

Idee: Niederlande bereits im Vorfeld als Sieger festlegen – Mit Oranje für Timoschenkos Freiheit werben

Ein Zeichen des Protests gegenüber der ukrainischen Regierung und eine Ehrerbietung an die sogenannte „Orangene Revolution“ wäre es, wenn alle Mannschaften bei dem Turnier ein Einheitstrikot tragen würden, die Farben der Niederlande.

Damit würde einerseits der Geist der orangenen Revolution gewürdigt, zudem sollten sich alle Mannschaften darauf einigen, dass die Niederlande bereits im Vorfeld als Turniersieger feststehen. Wer sonst verkörpert die Farbe „Orange“ überzeugender als das Oranje -Team selbst?

Bei der Siegerfeier sollten dann die Niederländer zusammen mit allen teilnehmenden Mannschaften ein Transparent entfalten, auf dem sie die Annahme des Siegerpokals von der Freilassung von Julia Timoschenko abhängig machen.

Dies wäre gelebte Solidarität und würde zudem nicht die Ukrainer als gesamtes Volk vor den Kopf stoßen wie ein kompletter Boykott der Spiele.

Allein die Geste Deutschlands den Niederlanden im Vorfeld den Turniersieg bei der Fussball EM 2012 in der Ukraine zu überlassen, um mit Orange ein Zeichen besonderer Art zu setzen, wäre zumindest aus sportlicher Sicht ein Zeichen in die richtige Richtung.

Allerdings wird dieser Wunsch wohl nicht wahr werden, weil Egoismen narzisstischer Spieler mit Millionengehältern und Nationalstolz diese Vision verhindert.

Dabei wäre es ein eindeutiges Zeichen, was die ukrainische Regierung bei der Siegerfeier bis ins Mark erschüttern würde.

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Bsp. Grafik: Fussball-EM 2012 Ukraine / Julia Timoschenko (c) ru

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5 Kommentare
  • Holland als Europameister??? ansosnten gehts noch??? 😉 Ne is klar, Ironie verstanden.^^ Gibt natürliche bessere Möglichkeiten, zB EM einfach in Deutschland und Polen machen. Da sind die wege zw den Spielstätten sogar noch kürzer !!

    • EM in Deutschland…war ja logisch, dass von den deutschen Herrenmenschen wieder so ein Vorschlag kommt. Wir sind ja sowieso die Besten, und im Organisieren macht uns keiner was vor…Schon mal dran gedacht, dass es hier hauptsächlich um die Bevölkerung geht, die sich wie bspw. in der Ukraine unglaublich auf so ein einmaliges Event in der Geschichte freut??! Ne, aber hauptsache immer Deutschland! Da fällt mir nix mehr dazu ein.

  • Jetzt sollen alle die Suppe auslöffeln, die sie sich eingebrockt haben, als sie für die Ukraine als Austragungsort stimmten. Da gibt es ja nicht erst seit heute diese politisch brisante Sachlage und lediglich Frau Timoschenko als Opfer. Die Sportler und ihre Fans wollen fair aufspielen und damit kann man auch schon ein Zeichen setzen. Eine Demo vor dem Gefängnis jeweils vor den Spielen wäre auch nicht schlecht.

  • Frau Timoschenko nutzt die Gunst der Stunde um aus der Haft entlassen zu werden,die EM hat ihr in die Karten gespielt und unsere Politiker machen sich zum Affen!

  • An China hat man gesehen, dass eine solche Großveranstaltung eben nicht die Missstände in diesen Ländern beleuchtet bzw. aufzeigt. Es wird mit einem Auge wahrgenommen, und dann werden beide Augen verschlossen bzw. nur noch auf den öffentlichkeits- und medienwirksamen Sport gerichtet. Ein Boykott ist die einzig wirklich schmerzhafte und damit wirksame Methode, diesen Ländern ihre Fehler aufzuzeigen.

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