Flüchtlingspolitik: Die europäische Mauer steht

Stephan Frey
Stephan Frey
4 min Lesezeit

In der europäischen Flüchtlingspolitik verschanzt Europa sich zunehmend. Insbesondere die britische Regierung nutzt mittlerweile die Flüchtlingsproblematik am Tunnel des Ärmelkanals um gegen die EU zu Felde zu ziehen.

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Großbritannien, Polen und baltische Staaten verschließen sich weiterer Flüchtlingsaufnahme

Tag für Tag versuchen verzweifelte Flüchtlinge von der französischen Hafenstadt Calais durch den Eurotunnel nach Großbritannien zu gelangen. Großbritannien versucht dies mit allen Mitteln zu verhindern.

Aber auch die übrigen EU-Staaten blockieren die Aufnahme von Flüchtlingen. Ob Polen, oder die baltischen Staaten, insbesondere die neuen EU-Länder verschließen sich einer größeren Solidarität mit den Flüchtlingen.

Zeltlager in Deutschland stoßen auf Kritik

Deutschland indes nimmt im Verhältnis zu anderen Ländern überproportional viele Flüchtlinge auf. In Deutschland verschärft sich die Lage mittlerweile insbesondere durch die immer mehr provisorisch eingerichteten Zeltlager.

Die hygienischen Situation, aber auch das Konfliktpotenzial in den Zeltlagern ist zum Teil für die betroffenen Flüchtlinge unerträglich. Der Freistaat Sachsen hat mittlerweile reagiert und baut nach und nach die Zeltlager rund um und in der Landeshauptstadt Dresden ab.

Griechenland zeigt trotz eigener Krise Solidarität mit Flüchtlingen

Mittlerweile werden sogar erste Flüchtlinge in Wohnungen untergebracht beziehungsweise Privatpersonen erklären sich bereit, Flüchtlinge vorläufig bei sich wohnen zu lassen. Griechenland hat genug mit sich selbst zu tun, nimmt aber ebenfalls viele der aus der Türkei kommenden und gestrandeten Flüchtlinge auf.

Insbesondere die direkt gegenüber der türkischen Küste liegenden griechischen Inseln zeichnen sich hierbei durch ein hohes Maß an Solidarität mit den Flüchtlingen aus. Dabei haben die einheimischen Bewohner kaum selbst genug für sich (Grund ist die Griechenland-Krise).

Ungarns neuer eiserner Vorhang

Die derzeitige EU-Flüchtlingspolitik zeichnet sich in erster Linie durch Abschottung gegenüber den fliehenden Menschen aus. Unrühmlicheres Beispiel ist Ungarn, das einen erneuten eisernen „Vorhang“ in Europa errichtet, um sich gegen die Flüchtlinge zu wehren.

Effektive europäische Flüchtlingspolitik wäre so einfach

Die einfachste Lösung, um das Flüchtlingsproblem lösen zu können, wäre, wenn die Europäische Gemeinschaft geordnet einen Fährverkehr auf bestimmten Flüchtlingsrouten anbieten würde und bereits bei Betreten der Fähre eine Verteilung in bestimmte europäischen Mitgliedsländer erfolgen würde.

Dadurch wäre einerseits den Schleppern das Handwerk gelegt, andererseits würde es keine ertrinkenden Menschen im Mittelmeer mehr geben und letztlich würde die Verteilung der Flüchtlinge über die gesamte EU in geordneten Bahnen verlaufen.

Eigene Geschichte sollte Mahnmal sein

Dies allerdings ist politisch nicht gewollt. Deshalb werden auch zukünftig Menschen aus den Bürgerkriegsregionen in Syrien und dem Irak flüchten und bei der Überfahrt vom afrikanischen zum europäischen Kontinent ihr Leben riskieren. Zumindest aus deutscher Sicht sollte uns die eigene jüngste Geschichte daran erinnern, was es heißt, wenn Menschen ihre Heimat wegen Gefahr für Leib und Leben verlassen müssen.

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Bsp. Grafik zum Artikel: (c) mz

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