Eurovision 2014: Conchita Wurst als Gewinner im Finale, Elaiza für Deutschland auf Platz 18 – Der diesjährige Eurovision Song Contest 2014 in Kopenhagen stand auch musikalisch ganz im Zeichen des Ukraine-Konfliktes.
Dies zeigte nicht zuletzt der Auftritt der russischen Teilnehmerinnen, dieser war begleitet von zahlreichen Buh-Rufen.
Eurovision: Russland sieht Ende Europas gekommen
Gleichzeitig war aber auch der Sieg der österreichischen Drag-Queen Conchita Wurst ein Zeichen in Richtung Russland. Denn Russlands Präsident Wladimir Putin hatte vor einiger Zeit ein Anti-Homosexuellen-Gesetz erlassen. Kurz vor den Olympischen Winter spielen wurde zudem jegliche Art der Homosexualität durch Putin untersagt.
Der Sieg von Conchita Wurst demonstriert somit Weltoffenheit, Toleranz und Gleichberechtigung. Conchita Wurst, ist eine Kunstfigur. Hierbei handelt es sich um einen Mann mit Bart in Frauenkleidern. Wie sehr das Ergebnis des ESC als politisches Zeichen zu werten ist, zeigte sich in einem Tweet des russischen Vizeregierungschef Dmitri Rogosin.
Dieser twitterte „Das ESC-Ergebnis zeige Anhängern einer europäischen Integration, was sie dabei erwartet – ein Mädchen mit Bart.“
Der rechtsnationalistische Duma-Abgeordnete Wladimir Schirinowski sah sogar das Ende Europas kommen. Wörtlich sagte er im russischen Fernsehen „Da unten (gemeint ist Europa) gibt es keine Frauen und Männer mehr, sondern stattdessen ein Es“.
Aber auch in Europa selbst gab es bei einigen Medien nach Bekanntgabe des Sieges einen regelrechten Maulkorb. So berichtete ein ungarischer Journalist, der für einen katholischen Radiosender tätig ist, dass die Berichterstattung über den ESC umgehend eingestellt wurde als der Sieg Österreichs feststand.
ESC 2014: Elaiza freuten sich mit Conchita Wurst
Aber auch die deutschen Teilnehmerinnen von Elaiza gratulierten Österreich zum Erfolg und freuten sich „das Europa so weit ist.“ Zugleich freuten sich die deutschen Teilnehmerinnen darüber, nicht Letzter geworden zu sein.
Mit Conchita Wurst gewinnt Österreich erstmals nach 48 Jahren den Eurovision Song Contest. Der letzte Sieger für Österreich war Udo Jürgens. Den zweiten Platz holten die Niederlande.
Insgesamt gab es zwölf Punkte für die Nachbarn aus den Niederlanden aus Deutschland. Da sich die Stimmen zu 50 Prozent aus den Zuschauerbewertungen und zu 50 Prozent aus einer Jury zusammensetzten, erhielten die Niederlande zwölf Punkte aus Deutschland.
Bei den Zuschauern hingegen gewann Conchita Wurst mit deutlichem Abstand. Die deutsche Jury indes sah Conchita Wurst nur auf dem elften Platz. Ungeachtet von der politischen Brisanz überzeugte Conchita Wurst auch mit einer überragenden gesanglichen Leistung.
Insgeheim kann sich aber auch Deutschland als Sieger fühlen, denn der Siegertitel wurde von dem Sohn des bekannten Kinderliedermachers von Rolf Zuckowski, Alexander Zuckowski geschrieben.
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Bsp. Grafik: Eurovision Song Contest 2014 / ARD TV Live (c) cc/nafmo