Euro-Krise: Zypern gerettet – Was sind die Folgen für den Inselstaat?

Stephan Frey
Stephan Frey
3 min Lesezeit

Pleite in Zypern-Krise 2013 abgewendet: Die Euro-Finanzminister haben die Rettung Zyperns buchstäblich in letzter Sekunde erreichen können.

Euro-Krise Zypern 2013-EU-Banken-News

Trotzdem könnte die Rettung eines EU-Euro-Landes diesmal weitreichendere Folgen haben als bisher.

Vermögen von über 100000 Euro werden teilweise enteignet

Wolfgang Schäuble sagte am frühen Montagmorgen gegenüber der Presse, dass sich die Lage des Landes nicht verbessert habe. Das Hilfspaket umfasst eine Größe von 10 Milliarden Euro.

Grundlegende Inhalte und gleichzeitig an die Hilfen geknüpfte Bedingungen sind die zweitgrößte Bank Zyperns (Laiki) abzuwickeln und die Überreste mit der größten Bank der Insel zu fusionieren.

Zudem werden Vermögen in einer Höhe von über 100000 Euro zur Finanzierung des Hilfspaketes herangezogen. Das bedeutet im Klartext, dass Reiche zur Rettung der Insel Zypern in nicht unerheblichen Maße ihrem Beitrag leisten müssen.

Sparer mit einem Guthaben von unter 100000 Euro dürfen hingegen ihre Guthaben behalten. Für diejenigen, die mehr als 100000 Euro besitzen, kann im schlimmsten Fall jedoch der Komplettverlust des angelegten Geldes drohen.

Nutzt die Rettung Zyperns nur den Finanzmärkten?

Die stärkste Bank der Insel, (Bank of Cypres) wird zwar überleben, allerdings muss diese drastische Umstrukturierung und Schrumpfungsmaßnahmen hinnehmen. Zudem muss sie die Schulden der Laiki-Bank übernehmen. Dies macht eine Summe von etwa neun Milliarden Euro aus.

Experten gehen davon aus, dass Guthaben über 100000 Euro in Höhe von rund 30 Prozent zur Finanzierung des Hilfspaketes herangezogen werden. Auch wenn die Insel vorerst vor dem Ruin gerettet wurde, letztlich kommt die Nicht-Insolvenz doch wieder nur den Finanzmärkten zugute.

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Zahlreichen Bankmitarbeitern droht Arbeitslosigkeit

Wie es nun mit dem Land wirtschaftlich weitergehen soll, weiß zudem niemand.

Fraglich bleibt, inwieweit die betroffenen Bankmitarbeiter der zweitgrößten Bank Laiki ihrem Unmut über den Verlust ihres Arbeitsplatzes Luft machen.

Bereits in den vergangenen Tagen gingen zahlreiche Bankmitarbeiter in Zypern auf die Straße.

Insofern dürfte das Hilfspaket letztlich den Finanzmärkten geholfen haben, den von der Schließung der Bank betroffenen Mitarbeiter jedoch dürfte es die Arbeitslosigkeit bringen.

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Bsp. Grafik zum Artikel: Zypern Rettung (c) cc/Dan..

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