Euro-Gipfel: Hilfszahlungen für Griechenland vertagt

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Euro-Gipfel Griechenland News

EU-Gipfel vertagt Griechenland-Entscheidung: In einer zwölfstündigen Diskussion hatten die Finanzminister der Euro-Gruppe erneut über das Schicksal der verschuldeten Griechen zu beraten.

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Im Endeffekt ist als Ergebnis festzuhalten, dass Griechenland vorerst keine weiteren Hilfszahlungen erhält. In diplomatischen Floskeln ausgedrückt wird von „technischen Schwierigkeiten“ gesprochen.

44 Milliarden Euro zunächst nicht an Griechenland ausbezahlt

Interne Dokumente indes berichten jedoch von gravierenden Streitigkeiten der Verhandlungspartner. Obwohl Griechenland sich redlich bemüht, die Forderungen der EU zu erfüllen, gibt es nunmehr vorerst kein weiteres Geld. Am frühen Mittwochmorgen wurden die Beratungen zunächst abgebrochen.

Die nächste Hilfszahlung in Höhe von 44 Milliarden EUR wird daher vorerst nicht an das hilfebedürftige Land ausbezahlt. Um weiter zahlungsfähig zu bleiben, benötigt Griechenland jedoch das Geld dringend.

Wie so oft bei derartigen Debatten reagierte die Börse prompt. Der Euro verlor gegenüber dem Dollar einen halben Cent.

Nun soll weiter auf diplomatischen Parkett bis Montag weiterverhandelt werden. Am kommenden Montag wollen die Euro-Finanzminister dann offenbar erneut entscheiden.

Griechischer Ministerpräsident: Alle Forderungen der EU erfüllt

Derweil hält der griechische Ministerpräsident Antonis Samaras das Zurückhalten der Hilfszahlungen für nicht gerechtfertigt.

Seiner Meinung nach hat Griechenland alle Bedingungen erfüllt, zu denen sich das Land gegenüber der EU verpflichtet hatte.

Der Vorsitzende der Euro-Gruppe Jean-Claude Juncker hat derweil den Abbruch der Verhandlungen bestätigt und als gerechtfertigt bezeichnet.

Juncker bestätigte in seiner Erklärung jedoch auch, dass Griechenland alle seine Zusagen gegenüber der EU erfüllt hat, die es bis zu diesem Termin zu erfüllen gab.

Schuldenstand von 120 Prozent des Bruttoinlandsproduktes anvisiert

Derweil wird immer mehr bekannt, dass Griechenland wohl auch auf mittelfristige bis langfristige Sicht seine Schulden nicht bezahlen kann.

Auch eine Stundung um weitere zwei Jahre, die der IWF verweigert, wird als nicht hilfreich betrachtet.

Griechenland muss seinen Schuldenstand auf mindestens 120 Prozent des Bruttoinlandsproduktes absenken. Dies gilt jedoch als nahezu unmöglich.

Experten sprechen davon, dass mittelfristig lediglich ein Schuldenstand von 145 Prozent des Bruttoinlandsproduktes möglich sei. Auf längere Sicht sei dann eine Absenkung auf 130 Prozent möglich.

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Bsp. Grafik: Euro-Gipfel / Griechenland (c) European Parliament

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