EU-Frauenquote: Kristina Schröders rückwärtsgewandtes Frauenselbstverständnis

Stephan Frey
Stephan Frey
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EU-Frauenquote Kristina Schroeder News

EU-Frauenquote im Fokus: Vielfach lässt sich heutzutage nicht mehr feststellen, ob die Koalition aus CDU/ CSU und FDP eine konservative Regierung ist oder ob einer Opposition aus SPD und Grünen eine fortschrittlichere Option darstellen würde.

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Zuweilen treten Gott sei Dank jedoch Unterschiede zwischen beiden Regierungsoptionen auf, so wie jetzt bei der fixen Frauenquote, die EU-Kommissarin Viviane Reding nunmehr auf EU-Ebene durchsetzen konnte.

Kristina Schröder: Freiwillige Selbstverpflichtung der Unternehmen statt fester Frauenquote

Die derzeitige Opposition im Bundestag begrüßt einhellig die EU-Frauenquote.

Obgleich als Küken der Bundesregierung verschrien, offenbart Familienministerin Kristina Schröder, dass es nicht unbedingt auf das eigene Alter ankommt, ob jemand fortschrittlich im Denken ist oder eher rückwärtsgewandt.

Schröder stemmt sich nämlich mit allen Mitteln gegen die von der EU vorgeschlagene Frauenquote für Aufsichtsräte.

Kristina Schröder indes betonte, dass ihrer Meinung nach die EU in dieser Frage keine Sachkompetenz und somit keine Zuständigkeit besäße. Die Familienministerin baut stattdessen auf eine freiwillige Selbstverpflichtung der Unternehmen.

Außenminister Westerwelle ebenfalls gegen Einführung einer festen EU-Frauenquote

EU-Kommissarin Reding will jedoch bis zum Jahr 2020 eine feste Frauenquote von 40 Prozent in börsennotierten Unternehmen festsetzen. Derzeit sind in Deutschland lediglich 15,6 Prozent der Aufsichtsräte weiblich.

Auch Außenminister Guido Westerwelle stemmt sich gegen die Einführung der Frauenquote. Er verweist auf europapolitische Gründe.

Neben der deutschen Regierung lehnt auch die britische Regierung den Vorschlag der EU ab, acht weitere Länder der EU ebenso.

Saarländische Ministerpräsidentin unterstützt EU-Frauenquote

Neben den EU-Regierungen im Ministerrat muss nunmehr auch noch das Europaparlament dem Vorschlag der EU-Kommissarin zustimmen.

Kristina Schröder ist hingegen das beste Beispiel dafür, dass es bei jungen Menschen offenbar wieder angesagt ist, eine konservative Haltung an den Tag zu legen.

In diesem Zusammenhang dürfte auch die Zustimmung von Schröder im Bezug zu dem Betreuungsgeld, das gemeinhin als Herdprämie bezeichnet wird, zu verstehen sein. Das Selbstverständnis der Frauen in der Politik spiegelt sich nicht zuletzt auch im Parlament selbst wieder.

So findet sich gerade in der Unionsfraktion sowie in der FDP die geringste Anzahl an weiblichen Parlamentariern.

Dass allerdings nicht alle CDU Politiker so rückwärtsgewandt sind wie Schröder, zeigt die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer. Diese unterstützt nämlich die EU-Frauenquote.

Weitere News: Bundestag: Betreuungsgeld 2013 kontrovers diskutiert – und beschlossen!


Bsp. Grafik: Kristina Schröder / EU-Frauenquote (c) ak

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