ESA Rosetta-Mission: Lander „Philae“ schläft nur – Die auf Komet „Tschuri“ gelandete Sonde „Philae“ hat sich nach rund 60 Stunden Aktivität auf dem Kometen vorübergehend abgeschaltet.
Die an der Mission beteiligten Wissenschaftler der Europäischen Raumfahrtorganisation ESA sowie des Deutschen Zentrums für Luft-und Raumfahrt (DLR) sind jedoch zuversichtlich, dass damit die Mission noch nicht beendet ist.
Rosetta-Mission: Philae landete im Halbschatten
Mangels Sonnenenergie musste die Landeeinheit abgeschaltet werden. Denn ursprünglich als geplant landete „Philae“ nicht in einem sonnigen Gebiet des Kometen, sondern im Halbschatten.
Trotzdem hat die Landeeinheit offenbar den Großteil der Mission erfolgreich beendet. Neben zahlreichen Fotos, analysierte „Philae“ auch den Boden des Kometen und durchleuchtete ihn.
Die dazugehörigen Daten wurden zwischenzeitlich zur Erde gefunkt. Zudem kreist immer noch die Muttersonde „Rosetta“ um den Kometen und sammelt weiterhin fleißig Daten.
Schattiger Landeplatz möglicherweise sogar vorteilhaft
Außerdem gehen die Forscher davon aus, dass zu dem Zeitpunkt, wo der Komet in die Nähe der Sonne gerät beziehungsweise in ein Gebiet, das von der Sonne besonders beschienen wird, sich „Philae“ wieder auf der Erde mittels Signalen bemerkbar machen wird. Denn die Batterien sind wieder aufladbar.
Was zunächst als Nachteil erscheint, könnte sich am Ende jedoch als großes Glück herausstellen. Die Forscher gehen davon aus, dass die Landeeinheit bei einer Annäherung an die Sonne stark überhitzt wird und dadurch funktionsunfähig wird.
Da der Landeplatz nun jedoch an einem schattigen Kraterrand liegt, könnte „Philae“ vor einer zu schnellen Überhitzung geschützt sein. Dadurch wäre das Gerät in der Lage, länger Daten zu senden, als ursprünglich geplant.
Philae „schläft“, kann aber „aufwachen“
Im ursprünglich geplanten Landearial hatten die Wissenschaftler zunächst mit einer Funktionalität bis März 2015 gerechnet. Nun könnte dieser Zeitpunkt um ein Vielfaches verlängert werden.
Erste Daten zeigen, dass der Komet Tschuri aus einem festeren Material besteht, als zunächst von den Forschern angenommen wurde.
Besonders bemerkenswert dürfte eine Bodenprobe sein, die die Landeeinheit genommen hat.
Die chemische Analyse in dem bordeigenen Gas-Chromatographen dürfte spätestens nach dem Aufladen der Energieeinheiten erfolgen und die dementsprechende Datenflut auf die Erde gesendet werden. Deshalb gilt, „Philae“ schläft nur,“lebt“ aber.
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Bsp. Grafik zum Artikel: Rosetta-Mission / Philae Lander (c) cc/europeanspaceagency