Erdbeben Indonesien 2012: Tsunami vor Sumatra blieb aus

Stephan Frey
Stephan Frey
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Erdbeben Indonesien Tsunami News

Nach dem starken Erdbeben in Indonesien vor der Stadt Banda Aceh mit einer Stärke von 8,7 auf der Richterskala wurde eine Tsunami-Warnung für die Insel Sumatra herausgegeben.

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Diese wurde kurze Zeit später jedoch wieder für die betroffenene Region aufgehoben.

Sumatra, Indonesien: Mehrere Nachbeben

Um 15.38 Uhr Ortszeit bebte die Erde, Menschen flohen in Panik auf die Straße, Erinnerungen an die Tsunami-Katastrophe Indonesiens aus dem Jahre 2004 kamen auf.

Das Epizentrum des aktuellen Erdbebens im Jahr 2012 lag etwa 500 Kilometer südwestlich von Banda Aceh an der Nord-Westseite der Insel Sumatra.

Mehrere Nachbeben mit einer Stärke von mindestens 8,0 auf der Richterskala folgten. Die Behörden brachten kurz nach dem Seebeben eine Tsunami-Warnung für die Region heraus.

Indonesien: Tsunami-Frühwarnsystem funktionierte

Das nach der verheerenden Katastrophe von 2004 eingerichtete Tsunami-Frühwarnsystem wurde insofern einer erfolgreichen Prüfung unterzogen.

Die Auswirkungen des Erdbebens waren in Thailand, Singapur und im südlichen Teil Indiens sowie auf Sri Lanka und in Bangladesch zu spüren.

In Thailand wurden Touristen und Einheimische gebeten, sich sicherheitshalber in höher gelegene Landesteile in Sicherheit zu bringen. Noch im Laufe des Nachmittages wurde die Tsunami-Warnung wieder aufgehoben.

Das Seebeben, dessen Auswirkungen am Festland Indonesiens als Erdbeben wahrgenommen wurde, habe lediglich Tsunamis mit einer Höhe von bis zu 80 Zentimetern ausgelöst.

Als Grund für das Ausbleiben eines starken Tsunamis erklärten Geologen derweil damit, dass es sich bei der erfolgten Plattenverschiebung um eine horizontale Verschiebung gehandelt habe und nicht wie 2004 um eine vertikale Plattenverschiebung.

Hierdurch sei die Menge des verdrängten Wassers geringer und die Tsunami-Gefahr sei entsprechend geringer.

Experiment: Tsunami in der Wasserschüssel

Das Prinzip der Tsunami-Entstehung und der Unterschiede zwischen horizontaler und vertikaler Plattenverschiebung kann jeder in einer Wasserschüssel nachempfinden. Hierzu ist eine Schüssel mit Wasser zu füllen.

Nun werden zwei Holzstücke mit zwei an den Holzstücken befestigten langen Griffen (um die Verdrängung durch eintauchende Hände zu verhindern) nebeneinander an den Grund der Wasserschüssel gelegt, der Wasserstand ist zu markieren. Die Holzstücke werden nun nebeneinander gerieben und ganz leicht nach oben und unten verschoben.

Gleichzeitig wird die verdrängte Wassermenge an der neuen Wasseroberfläche neu markiert. Im zweiten Versuch werden nun die Hölzer vertikal, also von oben und unten aneinandergerieben und die verdrängte Wassermasse wird ebenfalls markiert.

Nun lassen sich die Ergebnisse vergleichen. Die vertikal verschobenen Hölzer haben das Wasser stärker verdrängt, als die horizontal verschobenen.

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Bsp. Grafik: Erdbeben Indonesien 2012 / Tsunami Sumatra (c) wg

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